Praxis - Religion und Gesellschaft

1. Kroatien und die EU Skepsis der katholischen Kirche
2. "Jägerstätter": Theaterstück zeigt Kriegsdienstverweigerer mit Emotionen
3. Hemayat: Hilfe für Opfer von Krieg und Folter
4. Vorarlberg: Erwartungen an den neuen Bischof

1. Kroatien und die EU Skepsis der katholischen Kirche

Am 1. Juli tritt Kroatien als 28. Mitglied der Europäischen Union bei. Damit wird ein Land aufgenommen, in dem sich mehr als 80 Prozent der Menschen zum christlichen Glauben katholischer Prägung bekennen, zumindest statistisch. Der politische Einfluss der römisch-katholischen Kirche ist freilich beschränkt, der derzeit regierenden Mittelinkskoalition steht sie offen kritisch gegenüber. Weit verbreitet ist auch die EU-Skepsis unter dem Klerus. Schwierig zu bewältigen sind aus der Sicht der katholischen Kirche die Säkularisierung und die Wirtschaftskrise. Über Vorbehalte gegen und Chancen in der EU hat Christian Wehrschütz in Zagreb mit Vertretern der katholischen Kirche gesprochen. - Gestaltung: Christian Wehrschütz


2. "Jägerstätter": Theaterstück zeigt Kriegsdienstverweigerer mit Emotionen

Der oberösterreichische Bauer Franz Jägerstätter, der im Zweiten Weltkrieg aus religiösen Gründen den Kriegsdienst verweigert und dafür die Todesstrafe in Kauf genommen hatte, ist jahrelang als "Feigling" und "Vaterlandsverräter" gesehen worden. Heute ist Jägerstätter rehabilitiert; die katholische Kirche hat ihn 2007 seliggesprochen. In Filmen, Theaterstücken und Büchern ist der sogenannte "Fall Jägerstätter" bereits umfangreich aufgearbeitet worden. Nun, zum 70. Todestag am 9. August, hat der Tiroler Autor Felix Mitterer ein neues Stück über den Kriegsdienstverweigerer geschrieben. Vergangene Woche wurde die Produktion im Wiener Theater in der Josefstadt uraufgeführt und heftig bejubelt. Kommenden Mittwoch, 3. Juli, feiert das Stück seine zweite Premiere beim Theatersommer Haag. In der Titelrolle ist Gregor Bloéb zu sehen - er hat als Intendant des Theatersommers Haag auch die Idee geboren, den Fall Jägerstätter neu auf die Bühne zu bringen. Felix Mitterer zeichnet in seinem Stück ein neues, bisher unbekanntes Bild von Franz Jägerstätter: Er zeigt ihn als lebensfrohen, verliebten Menschen, den bis zum Schluss große Zweifel an seiner Entscheidung plagten. - Gestaltung: Sebastian Fleischer


3. Hemayat: Hilfe für Opfer von Krieg und Folter

Der 26. Juni ist der "Internationale Tag zur Unterstützung der Opfer von Folter", ein Gedenktag, der im Jahr 1997 durch die UNO-Hauptversammlung beschlossen worden ist. Zahlreiche Menschen unterschiedlichster Herkunft und Religion, die ihre Heimat verlassen müssen und geflohen sind, haben Folter, Gewalt und/oder Krieg erlebt. Der österreichische Verein Hemayat hat es sich zur Aufgabe gemacht, diesen Menschen zu helfen und zwar mit kostenloser medizinischer, psychologischer und psychotherapeutischer Betreuung. Hemayat arbeitet auch eng mit kirchlichen Hilfsorganisationen - wie der katholischen Caritas und der evangelischen Diakonie - zusammen. - Gestaltung: Sandra Szabo


4. Vorarlberg: Erwartungen an den neuen Bischof

Am kommenden Sonntag wird der bisherige Diözesanadministrator Benno Elbs zum römisch-katholischen Bischof der Diözese Feldkirch geweiht.
Nach der Priesterweihe und Jahren als Kaplan ist Elbs im Jahr 1994 zum Leiter des Pastoralamts und im Juli 2005 zum Generalvikar ernannt worden. Er gehört seit bald 20 Jahren zur Führungscrew der Diözese Feldkirch. Welche Erwartungen richten sich jetzt an Benno Elbs? Johannes Schmidle hat sich in Vorarlberg umgehört und Stimmen aus muslimischer, evangelischer und katholischer Sicht eingeholt.


Moderation: Sandra Szabo

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