Nachtquartier

27. Juni 2013, 00:08

Ein bisschen steht ihm die Familienähnlichkeit tatsächlich im Gesicht geschrieben: Eduard Strauss, im Brotberuf Richter am Oberlandesgericht Wien, blickt auf einen eindrucksvollen Stammbaum zurück. Sein Urgroßonkel ist der "Walzerkönig" Johann Strauss. Eduard Strauss' liebstes Steckenpferd ist denn auch der "sorgfältige, entkitschte Umgang mit der Geschichte und der Musik der Familie", wie er sagt. Und bei diesem Umgang liege einiges im Argen in Wien: Zwar sei die Musikerfamilie ein wichtiges touristisches Zugpferd, doch wissenschaftlich zu Strauss geforscht - wie etwa zu Mozart - werde zu wenig. So hat Eduard Strauss diese Aufgabe selbst in die Hand genommen und versucht, die weltweiten Strauss-Forschungsaktivitäten zu bündeln - nicht zuletzt durch sein alljährlich abgehaltenes Symposion namens "Tanzsignale". Um schnelle Ergebnisse geht es Eduard Strauss, Jahrgang 1955, bei aller genealogischen Leidenschaft nicht. "Ich denke dynastisch", sagt er und hofft, seinen Sohn mit seiner Leidenschaft anzustecken.

Mit Alexander Musik spricht Eduard Strauss über die "Firma" Strauss, den Umgang mit dem Kulturerbe und gut und schlecht gespielte Walzer.

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Wiener Institut für Strauss-Forschung

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