Europa-Journal

Nachdenken über Europa: Die georgische Außenministerin Maja Pandschikidse im Gespräch mit Markus Müller
Moderation: Cornelia Krebs


Vor fünf Jahren blickte die Weltöffentlichkeit besorgt nach Georgien: Während mehrtägiger Kämpfe zwischen Georgien und Russland kamen 850 Menschen ums Leben, zehntausende wurden vertrieben. Der Krieg war der Höhepunkt einer jahrelangen Auseinandersetzung zwischen den beiden Ländern. 2003 war Michail Saakashvili bei der sogenannten Rosenrevolution an die Macht gekommen. Er begann einen bedingungslosen Kurs in Richtung NATO und EU. Das bedeutete aber auch direkte Konfrontation mit Russland.

Der Krieg bedeutete einen kräftigen Dämpfer für Saakashvili: Die abtrünnigen Regionen Süd-Ossetien und Abchasien befreiten sich endgültig aus der Einflusssphäre Georgiens und sind heute faktisch Teil Russlands. In Georgien wuchs der innenpolitische Widerstand: Saakashvilis einstiger Verbündeter Bidzina Ivanishvili stieg in die Politik ein und siegte mit seiner Partei "Georgischer Traum" bei den Parlamentswahlen im Oktober 2012.

Außenministerin in der neuen Regierung ist die ehemalige georgische Botschafterin in Deutschland, Maja Pandschikidse. Markus Müller hat sie in Tiflis zu einem Gespräch über die Politik des Kaukasus, das Erbe von Michail Saakashvili, den großen Bruder Russland und den Einfluss der österreichischen Literatur auf die georgische Kultur getroffen.

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