Erfüllte Zeit

1. November 2013, 07:05

1. Das Wunder von Monte Cassino - Erinnerung an den "Retter der Kunstschätze"

In Italien, im Stadtgebiet von Cassino zwischen Rom und Neapel gelegen, befindet sich auf einem hohen felsigen Hügel die Benediktinerabtei Monte Cassino. Benedikt von Nursia selbst hat sie einst, im 6. Jahrhundert, errichtet. Viele Jahrhunderte später, im Zuge des Zweiten Weltkriegs, sollte dort eine der blutigsten Schlachten dieses Krieges stattfinden. Selten ist von Soldaten die Rede, die in Schutz nehmen und vor Verwüstung bewahren. Doch genau 70 Jahre ist es her, dass ausgerechnet ein Wehrmachtsoffizier in deutscher Uniform all seine Zivilcourage zusammen genommen hat, um in Monte Cassino zahllose Kunstwerke - und auch Menschenleben - zu retten: Der Wiener Julius Schlegel ist als "Retter der Kunstschätze" des Klosters von Monte Cassino in die Geschichte eingegangen. Brigitte Krautgartner erinnert an ihn.


2. Das Notburga-Jahr in Tirol - Beispiel einer Heiligen

Vor genau 700 Jahren, anno 1313, ist sie gestorben, bis heute wird sie verehrt: Notburga von Rattenberg. Die Dienstmagd und Landarbeiterin hat sich in ihrer Liebe - und in ihrer Hilfe für arme und behinderte Menschen nicht beirren lassen. Und sie hat sich auch nicht vom Gebet abhalten lassen, wovon das sogenannte "Sichelwunder" erzählt. Als man ihr trotz Glockengeläut verboten hat, die Arbeit niederzulegen und zum Gebet zu gehen, hat Notburga der Legende nach ihre Sichel in den Himmel geworfen, wo diese an einem Sonnenstrahl hängen geblieben ist. Ihr Beispiel der Gottes- und Nächstenliebe inspiriert bis heute, berichtet Peter Jungmann aus Tirol.


3. Gesundes Essen für Schüler/innen mit leerem Bauch - Eine Initiative der "Stadtdiakonie"

Im Zuge des Empfangs zum Reformationsfest 2013 wurde der Wiener "Stadtdiakonie" der Diakonie-Preis 2013 überreicht. Ihr Projekt "Lernen mit leerem Bauch? Geht nicht!" hat den mit 10.000 Euro dotierten Preis (gestiftet von Raiffeisen Oberösterreich) erhalten. Die Begründung: Das Projekt habe einen Nachhaltigkeitseffekt, weil die Schülerinnen und Schüler nicht nur gesundes Essen bekommen, sondern auch lernen, miteinander zu kommunizieren und zusammenzuarbeiten. Judith Fürst hat sich vor Kurzem davon überzeugen können - und eine Neue Mittelschule im 16. Wiener Bezirk besucht, in der das Projekt verwirklicht wird.


4. Sünderin oder Heilige? Neues über Maria Magdalena

In der Geschichte des Christentums war sie Inspiration für zahlreiche Legenden, und es wurden ihr auch schon viele Titel verliehen: Sünderin, Prostituierte, Geliebte des Jesus von Nazareth, Geläuterte, Heilige - oder auch erste Apostelin. Die Rede ist von Maria aus Magdala oder schlicht Maria Magdalena. Dass auch eine eigene apokryphe Schrift existiert, die nach ihr benannt ist, ist weitgehend unbekannt. Als apokryphe - übersetzt: verborgene - Schriften werden solche bezeichnet, die nicht in den biblischen Kanon aufgenommen worden sind. In diesem Fall handelt es sich um das so genannte Evangelium nach Maria. Nach den Funden zahlreicher frühchristlicher Schriften in der Nähe des ägyptischen Ortes Nag Hammadi und deren Veröffentlichung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde dieses alte Evangelium überhaupt erst bekannt. Nach und nach hat sich auch die feministische Bibelwissenschaft und Theologie dieser Schrift - und einer Korrektur des Bildes von Maria Magdalena - angenommen, worüber Kerstin Tretina berichtet.


5. Bibelkommentar zu Matthäus 5, 1 - 12a: "Die Seligpreisungen"

Das Evangelium, das am Allerheiligentag in katholischen Kirchen zu hören ist, dreht sich um die Menschen, die selig, glücklich - und insofern vielleicht sogar heilig genannt werden dürfen. Gedanken zu diesem Text aus der sogenannten "Bergpredigt" hat sich der Theologe und Judaist Gerhard Langer gemacht.

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