Radiokolleg - Jean Baudrillard

Der Meister der Simulation (3). Gestaltung: Gerhard Pretting

Hätte es Jean Baudrillard nicht gegeben, wäre die Welt um ein Epochengefühl ärmer gewesen, hieß es im Nachruf der "Zeit". Jean Baudrillard, der am 6. März 2007 im Alter von 77 Jahre starb, gilt wohl als der bekannteste Denker der "Postmoderne". Vor allem seine Theorie der Simulation machte ihn in den 1980er Jahren zu einem angesagten Philosophen. Die Zivilisation habe ihren Siedepunkt schon längst überschritten - die gesellschaftliche Entwicklung trete auf der Stelle und wenn etwas geschehe, dann nur mehr als Simulation. All das, was früher "Wirklichkeit" genannt wurde, sei verschwunden, und wir hätten es nur mehr mit "Simulakren" zu tun. Die Zeichen, so Baudrillard, haben sich von ihrem Bezeichneten gelöst und seien "referenzlos" geworden. Sie deuten auf nichts mehr hin als auf sich selbst - und können deshalb, weil sie eben nichts mehr bedeuten, alles bedeuten.

Service

Wichtige Werke von Baudrillard:
Der symbolische Tausch und der Tod, Matthes & Seitz Verlag
Von der Verführung, Matthes & Seitz
Die Macht der Verführung, Audio CD, supposé Verlag
Kool Killer oder der Aufstand der Zeichen, Merve Verlag
Transparenz des Bösen, Merve Verlag
Agonie des Realen, Merve Verlag
Amerika, Matthes & Seitz

Werke über Baudrillard:
Philosophie und Kunst. Jean Baudrillard. Eine Hommage zu seinem 75. Geburtstag, Merve Verlag
Falko Blask: Jean Baudrillard zur Einführung, Junius Verlag
Karin Gius: Re-reading Baudrillard in der deutschen Rezeption : ein Versuch der Theorieverteidigung anhand der Begriffe Simulation und Verführung, Universität Wien
Dajana Dorfmayr: Jean Baudrillards "Pathos der Distanz" : Annäherung an das Andere in Verführung und Liebe, Universität Wien


Jean Baudrillard bei supposé

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