Erfüllte Zeit

24. November 2013, 07:05

1. Gartenarbeit im jüdischen Friedhof

Der vorletzte Monat des Jahres, der spätherbstliche November, gilt allgemein und nicht nur wegen Allerheiligen/Allerseelen und wegen des evangelischen Ewigkeits- oder Totensonntag, der heuer auf den 24. November fällt, als Monat der Besinnung und des Gedenkens. So wird derzeit auch dem jüdischen Friedhof in Wien-Währing besonderes Augenmerk geschenkt. Der jüdische Friedhof in Wien-Währing ist nicht nur die letzte Ruhestätte für 30.000 Personen, sondern auch ein historisches Kulturdenkmal, ist er doch neben dem christlichen Friedhof St. Marx der letzte Wiener Friedhof im Biedermeier-Stil. Doch die Anlage verfällt seit Jahrzehnten: Die jüdische Gemeinde allein kann den Friedhof nicht erhalten, und die öffentliche Hand stellte bisher keine Mittel für die Sanierung und Pflege bereit. Vor wenigen Wochen jedoch unterzeichneten die Stadt Wien und die Israelitische Kultusgemeinde eine Vereinbarung über die Pflege der jüdischen Friedhöfe - bis tatsächlich Geld fließt, gilt es aber noch einige Hürden zu überwinden. Um den Friedhof vor weiterem Verfall zu schützen, lädt die Wiener Historikerin Tina Walzer seit einigen Jahren regelmäßig freiwillige Helfer ein, die das Areal von Wildwuchs befreien. Einer dieser Freiwilligentage hat kürzlich stattgefunden. - Gestaltung: Sebastian Fleischer


2. "Der letzte der Ungerechten"

So heißt der neue Film von Claude Lanzmann, der dieser Tage in die Kinos gekommen ist.
Der französische Regisseur hat sich vor allem mit der neunstündigen Dokumentation "Shoa" einen Namen gemacht - die nicht auf Schreckensbilder setzt, sondern Zeitzeuginnen und Zeitzeugen zu Wort kommen lässt und so die Untaten des NS-Regimes trocken, nüchtern und dadurch umso eindringlicher nachzeichnet.
Auch der Film "Der letzte der Ungerechten" ist dokumentarisch angelegt. Es geht darin um Benjamin Murmelstein und seinen bemerkenswerten Lebensweg. Ursprünglich Rabbiner wurde er unter der NS-Herrschaft immer wieder als Verantwortungsträger eingesetzt, vielleicht auch missbraucht - schließlich war sie ein zynisches Konstrukt, die von den Nationalsozialisten sogenannte "Jüdische Selbstverwaltung" - zu der auch das Erstellen von Deportationslisten gehört hat.
"Es sollte der Eindruck entstehen, die Juden hätten sich selbst deportiert" - so fomuliert es Benjamin Murmelstein in Claude-Lanzmanns sehenswertem 4-Stunden-Film. - Gestaltung: Brigitte Krautgartner


3. Meine Freundin, die Nonne

Es gibt immer wieder religiös Suchende, die in der orthodoxen Tradition für sich eine neue geistliche Heimat finden. Eine ganz besondere Erfahrung hat in dieser Hinsicht die deutsche Journalistin und Buch-Autorin Ilka Piepgras gemacht. Deren beste Freundin, mit der sie als Mädchen durch dick und dünn gegangen ist, ist nämlich später griechisch-orthodoxe Nonne und in der Folge sogar Äbtissin geworden. Lange hat sich Ilka Piepgras gefragt, was der Grund für diese Entscheidung gewesen ist und wie es ihrer damaligen Freundin jetzt geht. Schließlich ist sie nach Griechenland aufgebrochen, um Gewissheit zu finden. Gestaltung: Krautgartner


4. Ursprung in Tirol - Die Missionsärztlichen Schwestern

Eine Reise zum Ursprung haben Vertreterinnen des Ordens der Missionsärztlichen Schwestern aus Indien und dem asiatischen Raum bei ihrem Besuch in Österreich unternommen. Ist hier doch die Heimat ihrer Ordensgründerin, der Tirolerin Anna Dengel. Diese Ärztin aus dem Lechtal hat 1925 die Gemeinschaft gegründet, um vor allem notleidenden Frauen besser helfen zu können. Gestaltung: Peter Jungmann


5. Jesus Christus, ein König? - Evangelientext zu Lukas 23, 35 - 43

Am letzten Sonntag des Kirchenjahres, eine Woche vor dem Beginn des Advent, feiert die katholische Kirche das Christkönigsfest. Der dafür vorgesehene Evangelientext setzt sich mit der Frage nach dem Königtum des Jesus aus Nazareth auseinander. Das tut auch Regina Polak, Professorin am Institut für Pastoraltheologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien.

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