Radiogeschichten

"Polarfahrt". Von Ernst Kreuder. Es liest Karsten Rühl. Gestaltung: Edith Vukan

Immer wieder fällt Barner auf Springer und dessen Eskapaden herein. Diesmal hatte er ein Schiff für eine Nordlandfahrt gekauft. Er heuerte irgendwelche Leute an, und dann ging es Richtung nördliches Eismeer. Allerdings breitete sich auf dem Schiff eine heimtückische Seuche aus, und nun stecken die beiden Männer, offensichtlich die einzigen Überlebenden, im Packeis fest. Springer macht sich auf den Weg, um Hilfe zu holen, und lässt Barner allein zurück. Aber wird er wiederkommen?

Ernst Kreuder (1903-1972) zählt zu den wichtigen deutschen Autor/innen der Nachkriegszeit. Seine Anfänge in den 1920er Jahren waren vielversprechend. Er schrieb für die "Frankfurter Zeitung" und ab 1932 für den Münchner "Simplicissimus", wo er auch bis 1933 als Hilfsredakteur tätig war. Von 1940 bis 1945 war er zur Wehrmacht eingezogen und diente im Ruhrgebiet bei der Flugabwehr. Nach der Rückkehr aus der amerikanischen Kriegsgefangenschaft ließ er sich in Mühltal bei Darmstadt nieder. Seine Erzählung "Die Gesellschaft vom Dachboden" (1946) wurde von der Kritik begeistert aufgenommen. Sie wurde in mehrere Sprachen übersetzt und zählt zu den ersten internationalen Erfolgen der deutschen Nachkriegsliteratur. Obwohl 1953 noch mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet, geriet Kreude ab Mitte der 1950er Jahre in Vergessenheit.

Service

Ernst Kreuder, "Erzählungen", hrsg. Von Wilfried F. Schoeller, Wallstein Verlag

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