Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

1. Wozu noch Kritische Theorie?
2. Frauen. Leben. Linz (im 19. und 20. Jahrhundert)
3. Die Khalifa-Studie - Wie gerissene Kreuzbänder ohne Operation wiederhergestellt werden können

Redaktion und Moderation: Franz Tomandl


1. Wozu noch Kritische Theorie?

Die Frankfurter Schule ist eine Strömung der Philosophie, die untrennbar mit ihren Gründern Max Horkheimer und Theodor W. Adorno verbunden ist. Die beiden Sozialphilosophen und ihre Gefährten verschmolzen Gedanken von Hegel, Marx und Freud zu einer Kritischen Theorie, die die Studentenbewegung der 60er Jahre stark beeinflussen sollte. Was am Frankfurter Institut für Sozialforschung in den 30er Jahren begonnen hat und durch die Nazis nur unterbrochen wurde, ist heute noch aktuell. Das meint der deutsche Sozialphilosoph und Adorno-Schüler Dethlef Claussen. Autor: Lukas Wieselberg.

2. Frauen. Leben. Linz im 19. und 20. Jahrhundert

Lange Zeit sind Frauen als gesellschaftliche Akteurinnen von der Geschichtsschreibung sträflich vernachlässigt worden. Mit der Etablierung des universitären Faches "Frauen- und Geschlechtergeschichte" hat sich das mittlerweile geändert, wenngleich es immer noch viele offene Forschungsfragen gibt. Der Schwerpunkt der Untersuchungen lag eine Weile auf Großstädten, weil man davon ausging, dass gerade Metropolen jene sozialen Räume böten, in denen Konventionen hinterfragt und neue Ideen gelebt werden konnten - auch von Frauen. Die Historikerin Gabriella Hauch, langjährige Leiterin des Instituts für "Gender Studies" an der Johannes Kepler-Universität Linz und heute an der Universität Wien tätig, hat in ihrer neuen Publikation diese Großstadt-Prämisse fallengelassen: Im Mittelpunkt ihrer Untersuchung stehen Frauen aus der allenfalls mittelgroßen Landeshauptstadt Linz im 19. und 20. Jahrhundert gestellt. Das eröffnet neue Sichtweisen auf die Frauengeschichte der vergangenen zwei Jahrhunderte. Gestalterin: Sabrina Adlbrecht.

Buchtipp:
Gabriella Hauch: Frauen.Leben.Linz. Eine Frauen- und Geschlechtergeschichte im 19. und 20. Jahrhundert ist der Titel des vom Archiv der Stadt Linz herausgegebenen historischen Jahrbuchs der Stadt Linz 2013.

3. Die Khalifa Studie - Wie gerissene Kreuzbänder ohne Operation rekonstruiert werden können

Über 10.000 Österreicher verletzen sich jährlich das Kreuzband. Die meisten beim Sport, vor allem beim Fußballspielen oder Schifahren. 8638 dieser Kreuzbänder wurden laut Statistik Austria 2012 durch eine Operation wieder hergestellt. Neuere Studien belegen jedoch, dass ein gerissenes Kreuzband auch ohne operativen Eingriff wieder nachwachsen kann. Im Normalfall dauert das viele Monate. Doch es kann auch schneller gehen: In Hallein in Salzburg therapiert Mohamed Khalifa seit 30 Jahren Bänderverletzungen mit einer nicht-invasiven Drucktherapie, der so genannten Regenerationstherapie nach Khalifa, kurz: RegentK. Zu seinen Patienten gehören Spitzensportler wie Roger Federer oder Franziska van Almsick; aber auch Unfallchirurgen. In einer klinischen Studie versuchen sieben Forschungsgruppen jetzt den Wirkmechanismen dieser ungewöhnlichen Therapieform auf den Grund zu gehen. Mit Probandinnen; Nathalie Alexander, Hermann Schwameder, Institut für Sportwissenschaften Salzburg, Forschungsgruppe Biomechanik; Florian Dannbauer, Unfallchirurg, AKH Linz; Michael Ofner, Mediziner, Sportwissenschaftler und Unternehmer; Gerhard Litscher, Daniela-Eugenia Malliga, (Herzchirurgin) Medizinische Universität Graz. Autorin: Julia Schlager.

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