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Sigi Zimmerschied: "Multiple Lois" (Live aus dem Kabarett Niedermair)
Präsentation: Doris Glaser

Lois wird in Bälde sechzig. Er ist stolz auf sich. Er hat nie etwas geleistet und immer gut gelebt. Er hat sich eben die Geschenke gesucht, die das Leben vor ihm versteckt hat. Aber warum steht er jetzt ratlos und ängstlich in einem leeren Raum und stammelt um sein Leben? Warum rechtfertigt er sich? Alle machen es doch so. Alle saugen am Wirt. Jeder ist jedermanns Zeck. Allen voran der Staat. Die Oberzecke. Wie sagte Lois' Onkel Norbert immer: Es gibt in Deutschland acht Millionen Zierfischerl und zwei Millionen Beamte. Das sind zehn Millionen hilflose Geschöpfe, die gefüttert werden müssen. Lois - die aktuelle Bühnenfigur des Passauer Kabarettisten Sigi Zimmerschied - ist geprägt durch eine Jugend im Nachkriegsdeutschland und durch eine vermutlich nicht gewaltfreie Erziehung. Sein kriegsversehrter Vater hat ihm vier Grundsätze mit auf den Weg gegeben:

1. Was war, das war - das deutsche Verdrängungsmantra.
2. Das schlechte Gewissen haben immer die anderen.
3. Was die andern brauchen, gehört immer uns. Und
4. Sag ihnen, was sie hören wollen und geh hoam !"
Mit diesen Koordinaten, meint Sigi Zimmerschied, "versucht der Lois durchs Leben zu kommen", denn der Multiple Lois ist ein Opportunist, wie er im Buche steht.

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