Vom Leben der Natur

Fruchtbare Erden. Die Umwelthistorikerin Verena Winiwarter erforscht die Geschichte der Anthrosole, das sind vom Menschen geschaffene Böden.
Teil 1: Sensible Ökosysteme.
Gestaltung: Ilse Huber und Renate Pliem

Seit der Entstehung der Landwirtschaft vor etwa 10.000 Jahren haben die Menschen alles daran gesetzt, die Fruchtbarkeit ihrer Böden zu verbessern bzw. zu erhalten. Mit großem Erfindungsreichtum schufen sie Anthrosole, also "vom Menschen gemachte Böden".

"Die Anthrosole sind ein kulturhistorisches Archiv. Sie erzählen uns die Geschichte ihrer früheren Nutzungen", sagt die Umwelthistorikerin Verena Winiwarter. So finden sich zum Beispiel im nördlichsten Teil von Schottland ca. 4000 Jahre alte "Plaggenböden". Sie wurden durch das Einbringen von grasbewachsenen Flecken, die man von anderen Flächen holte und in den Acker einarbeitete, fruchtbar gemacht.

Ein Anthrosol ist auch die schwarze Erde im Amazonasgebiet, die "Terra preta do indio". Holzkohle und Tonscherben veränderten in den Siedlungsgebieten die ursprünglich rote Erde und machten sie fruchtbar. Auch beim Wein- oder Reisanbau wurde der Boden tiefgreifend verändert.

Service

INTERVIEWPARTNERIN:
Univ.-Prof. Ing. Dr. Verena Winiwarter
Dekanin der Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung
Professorin für Umweltschichte
Alpen-Adria-Universität Klagenfurt
Alpen-Adria-Universität Klagenfurt

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