Radiodoktor - das Ö1 Gesundheitsmagazin

1. Halluzinogene Pflanzen - wie einem Fell und Federn wachsen können
2. Forschung am FH Campus Wien - wichtige Zellproteine schützen

1. Halluzinogene Pflanzen - wie einem Fell und Federn wachsen können

"Das leuchtet, sprüht und stinkt und brennt! Ein wahres Hexenelement!", sagt Mephisto in Goethes Hauptwerk Faust I, Kapitel Walpurgisnacht. Das, was in dieser Szene stinkt und brennt, sind unter anderem die von "Hexen" zubereiteten halluzinogenen Essenzen und Salben aus Pflanzenextrakten, deren Erforschung und Anwendung weit zurückreichen: Bereits die Griechen der Antike kannten die Wirkungsweise von vielen, teils hochgiftigen Pflanzen, und im Mittelalter wandten viele - oft als Hexen bezeichnete - heilkundige Frauen dieses Wissen an.
Auch heute noch wird jene auf die heilige Walpurga zurückgehende Feier vom 30. April auf den 1. Mai (der Tag ihrer Heiligsprechung), insbesondere in ländlichen Regionen, gefeiert.
Welche Rauscherlebnisse durch Eisenhut, Tollkirsche & Co möglich waren und in welcher Art und Weise diese Pflanzen auch als Arzneimittel Verwendung fanden, darum geht es in dem von Carola Timmel gestalteten Beitrag.


2. Forschung am FH Campus Wien - wichtige Zellproteine schützen

Jede einzelne der etwa 100 Billionen Zellen unseres Körpers ist eine kleine Welt voller Wunder. Um ihre Aufgaben durchführen zu können, benötigt eine Zelle vor allem eines: Proteine. Diese haben jedoch die unangenehme Eigenschaft, bei Hitze ihre fragile dreidimensionale Struktur zu verlieren und zu verklumpen. Denken Sie nur an Ihr Frühstücksei. Um Proteine vor schädigenden Einflüssen zu schützen beziehungsweise bereits deformierte Eiweiße zu beseitigen und so dem drohenden Tod zu entgehen, starten die Zellen deshalb bereits ab einer Temperatur von 43 Grad einen Notfallmechanismus, den sogenannten Heat-Shock-Response. Dieser Prozess wurde bereits vor 50 Jahren entdeckt. Ein wichtiger Schritt, erklärt der Molekularbiologe Dr. Thomas Czerny. Er und sein Team, bestehend aus Wissenschafterinnen und Wissenschaftern des Fachbereichs Biotechnologie an der FH Campus Wien, versuchen diesen Signalweg der Zelle zu erforschen, um ihn beeinflussen zu können. Unter anderem wären dann auch Salben denkbar, die die Haut nach Verbrennungen vor dem Absterben schützen können. Außerdem dürften bestimmte Hitzeschockproteine auch bei Morbus Alzheimer und weiteren neurodegenerativen Erkrankungen helfen können. Ein Beitrag von Anna Siebinger.


Kurz gemeldet - heute zu den Themen:

Zielgerichtete Therapien gegen Nervenschmerzen

Der Neurochirurg Dr. Reinald Brezovsky und der Facharzt für physikalische Medizin Prim. Dr. Peter Biowski informieren Interessierte am Mittwoch, 7.5.2014 zwischen 17:00 - 19:00 Uhr im Hotel Mercure beim Westbahnhof über die Behandlung von Schmerzzuständen. Chronische Schmerzbilder und vor allem Nervenschmerzen bedürfen einer individuell abgestimmten Auswahl von Therapiemöglichkeiten. Anmeldung und weitere Informationen unter http://www.schmerzarzt.at.


Fundierte Information zum Thema Krebs für Interessierte

Die Cancer School des Comprehensive Cancer Center (CCC) der MedUni Wien und des AKH Wien startet wieder ab 7. Mai 2014. Sie bietet Betroffenen, Angehörigen und Personen, die mehr über Krebs erfahren möchten, Krebswissen in kompakten, gut verständlichen Vorträgen an. Danach stehen die Expertinnen und Experten der MedUni Wien für Fragen zur Verfügung. Der "Basiskurs Krebswissen" der Cancer School wurde entwickelt für die Altersgruppe 40 plus, die sich mit Fragen der Früherkennung auseinandersetzt oder über die Erkrankung von Eltern und Freunden in Berührung mit Krebserkrankungen kommt. Er ist besonders empfehlenswert im Fall einer eigenen Erkrankung, aber auch für Angehörige von Erkrankten und Nicht-Mediziner, die beruflich mit Krebs zu tun haben. Die Vorlesungsblöcke finden ab 7. Mai wöchentlich im Hörsaalzentrum der MedUni Wien statt. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung aus Platzgründen erwünscht.

Service

Weiterführende Informationen zum Beitrag über halluzinogene Pflanzen:

Interviewpartner:

Ao. Univ.-Prof. Dr. Johannes Saukel
Institut für Pharmakognosie
Althahnstraße 14
1090 Wien
Tel.: +43/1/4277-55273
E-Mail
Homepage

Ao. Univ.-Prof.in Dr.in Liselotte Krenn
Institut für Pharmakognosie
Althahnstraße 14
1090 Wien
Tel.: +43/1/ 4277-55259
E-Mail
Homepage


Buchtipps:

Christian Rätsch
"Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen"
AT Verlag 2007
ISBN: 3855025703

Rita Voltmer
"Hexen - Wissen was stimmt"
Herder Verlag 2008
ISBN: 3451058685

Thomas Geschwinde
"Rauschdrogen - Marktformen und Wirkungsweisen"
Springer Verlag 2013
ISBN: 3642301622


Weiterführende Informationen zum Beitrag über Hitzeschockproteine:

FH-Prof. Dr. Thomas Czerny
FH Campus Wien
Favoritenstraße 226
1100 Wien, Austria
Tel.: +43/1/6066877-6600
Fax: +43/1/6066877-6609
E-Mail
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Neuer Ansatz für Alzheimerforschung

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