Gedanken für den Tag

von Julya Rabinowich, Schriftstellerin. "Im Spiegel der Angst: Eine andere Welt ist möglich". Gestaltung: Alexandra Mantler

Wir gehen aus vom Grundgedanken, dass Liebe eine Tugend und eine Heilung für den Menschen bedeutet, der ohne diese Liebe in die Welt geworfen wäre, welche keine Hoffnung für ihn bereithielte. So einfach und so schwer zu leben, ob als Beschenkter oder als Schenkender. Nichts ist dem Abgrund näher, dem Widerspruch, den Hass darstellt, und der gallige Nachgeschmack der Eifersucht ist vermutlich jedem von uns bekannt. Dennoch, das höchste der Gefühle, das es geben kann, mit allen Fallstricken, Risiken und Trugbildern, die den Weg dorthin pflastern. Wer liebt, der lebt. Wer nicht liebt, hat nie gelebt. Kaum etwas ist widersprüchlicher als die Liebe. Liebe liefert aus und macht unverletzlich. Liebe lässt Hindernisse mit der Leichtigkeit eines Hoffenden überwinden und baut dem Zweifelnden Hindernisse auf, vor denen man in die Knie geht.

Eine gesunde Entwicklung ist ohne Liebe nicht möglich. Kinder, die keine Liebe erhalten haben, tragen eine schwere Bürde in ihr Erwachsenenleben. Wer nie gelernt hat zu lieben, der wird es übrigens auch niemand anderem beibringen können. Liebe ist eine Befriedigung, die nicht auf dem genießerischen Selbst fußt, sondern auf der Selbstlosigkeit. Liebe ist mehr als die Summe ihrer Teile, die von Begehren über innige Freundschaft und Bewunderung bis hin zur elterlichen und kindlichen Zärtlichkeit reicht. Liebe ist unerschwinglich und umsonst. Dieser Verzicht auf das Ich, das dadurch zu neuen Grenzen wachsen kann, ein Paradoxon von Selbstüberwindung und Selbstverlust. Liebe ist ein Schneeballprinzip und keine Pyramide. Was aber geschieht, wenn man an der Gleichwertigkeit der Liebe zu zweifeln beginnt? Eine Liebe die richtige, die vollwertige Liebe nennt und die andere eine Abweichung, die man aus Großzügigkeit duldet? Ist denn ein Mensch, eine Familie vollwertiger als die andere?

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Sendereihe

Playlist

Komponist/Komponistin: Wolfgang Amadeus Mozart/1756 - 1791
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Friedrich Wilhelm Weiskern/1710 - 1768
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: J.H.F. Müller
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: J.A. Schachtner
Gesamttitel: BASTIEN UND BASTIENNE, KV 50 (46b) / Singspiel in einem Akt / Gesamtaufnahme
Titel: 1. Intrada (00:01:55)
Leitung: Uwe Christian Harrer
Orchester: Wiener Symphoniker
Ausführender/Ausführende: Solisten der Wiener Sängerknaben :
Solist/Solistin: Dominik Orieschnig /Bastienne, Sopran
Solist/Solistin: Georg Nigl /Bastien, Sopran
Solist/Solistin: David Busch /Colas, Alt
Solist/Solistin: Ernst Würdinger /Cembalo
Länge: 02:00 min
Label: Philips 4201632

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