Gedanken für den Tag

von Inge Maux, Schauspielerin. "Sommer der Seele". Gestaltung: Alexandra Mantler

Grauzonen
eines ungewirkten Raumes
endlich schweigt das Meer
das tagein tagaus an die Ufer schwallt
schweigt Furcht
aus Gedankenstoffgeflecht
vor den Helden der Gebärde
Gerüst ohne Bauwerk
nur der Raum
der die Zeit verbirgt, steht:
Abydos, Blume in Vollendung
umhüllt Frucht, Same und Blüte
einen Morgen im Tau
umschließen Hände im Gebet
den Lotus im Urgrund
andächtiger Gewässer
unter den Füssen: Land
endlich Land

Von den "Grauzonen eines ungewirkten Raumes" spricht die Dichterin Susanne Sophia Schick. In diesen "Grauzonen" bewege auch ich mich gerne. Ich habe seit einiger Zeit die Gehmeditation für mich entdeckt - Slow- Motion bis zum "Geht nicht mehr". Und ich merke, das macht mich unmittelbar ruhig, bewusst und behutsam, dieses Gehen in Zeitlupe. In der Stadt muss man aufpassen, nicht für meschugge gehalten zu werden, wenn man sich so bewusst langsam bewegt in all diesem hektischen Getriebe. Noch schöner finde ich diese Gehmeditation in der freien Natur. Dort kann sie wirklich zu einer ganz außergewöhnlichen Erfahrung werden: Man stört die Natur nicht mehr, sondern man erfährt sich als Teil von ihr, berührt den Boden zärtlich, genießt jeden Atemzug und ist im SEIN:

im Urgrund
andächtiger Gewässer
unter den Füssen: Land
endlich Land

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Sendereihe

Playlist

Komponist/Komponistin: Gabriel Faure/1845 - 1924
Album: KLASSISCHE MUSIK FÜR ALLE JAHRESZEITEN: SOMMER
Titel: Pavane, op.50 für Orchester
Orchester: Saint Louis Symphony Orchestra
Leitung: Leonard Slatkin
Länge: 02:00 min
Label: Telarc CD 80324

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