Kunstradio - Radiokunst

Listening Proposal des Tschechischen Rundfunks

Das Ö1 Kunstradio präsentiert neue Produktionen, die im Rahmen des Austauschprogramms der Ars Acustica, der Radiokunstgruppe innerhalb der Europäischen Rundfunkvereinigung EBU, entstanden sind.

Jeden Freitag um 22 Uhr sendet Radiocoustica, produziert von Michal Rataj und Ladislav Zelezny für den tschechischen Rundfunk, neue Radiokunst-Produktionen auf dem Sender Radio Vltava. Im Rahmen der Ars Acustica Gruppe, also der Radiokunstgruppe innerhalb der Europäischen Rundfunkvereinigung EBU, arbeitet das Kunstradio immer wieder mit Radiocustica zusammen, unter anderem auch an den jährlichen Art's Birthday Festivitäten. Teil der Ars Acustica Aktivitäten ist der Austausch von Produktionen, die zur Sendung freigegeben und somit einem größeren Publikum in Europa zu Gehör gebracht werden können.

  1. "Zone" von Eliska Cílková
Pripyat heißt jene Stadt in der Ukraine, die nach dem Super-GAU im Kernkraftwerk Tschernobyl geräumt wurde und heute als Geisterstadt zunehmend interessant für den Fremdenverkehr wird. 50.000 Menschen haben hier gewohnt, viele von ihnen waren Mitarbeiter des nur zwei Kilometer entfernten Atomkraftwerks. Die tschechische Komponistin und Soundkünstlerin Eliska Cílková hat Pripyat und die Umgebung in den letzten Jahren öfter besucht und aus Aufnahmen einen assoziativen, radiophonen Rundgang durch fünf Zimmer in leerstehenden Häusern arrangiert. In ihrem Hörstück wollte sie jedoch nicht der Tschernobyl-Katastrophe nachgehen, sondern darstellen, was heute noch in der Stadt ist und vom Leben vor der Katastrophe zeugt.
  1. "Vltaraná" von Alan Courtis
Eine Brücke zwischen seinen beiden Heimaten Tschechien und Argentinien schlägt der Komponist Alan Courtis, indem er in seinem Hörstück "Vltaraná" die beiden Flüsse Vltava, also Moldau, und Paraná kurzschließt. Der Río Paraná entspringt im nördlichen Brasilien, fließt dann in den Süden nach Paraguay und Argentinien, vereint sich mit den Flüssen Paraguay und Uruguay und mündet schließlich als Rio de la Plata in den Atlantik. Der Paraná ist zwar um einiges länger als die M
  1. "Wind Fusion" von Jan Trojan & Ivan Bores
Mit dem Naturelement Wind befassen sie die beiden Musiker Jan Trojan und Ivan Bores in ihrem Stück "Wind Fusion". Das Ziel war, so schreiben die beiden im begleitenden Text, die Mikrostruktur von Sound einzufangen. Für die Aufnahme in Echtzeit haben sie eine Versuchsanordnung mit einem elektrischen Ventilator und einer Gitarre aufgebaut - durch den Wind des Ventilators wurden die Saiten konstant in Schwingung versetzt. Die Tonhöhe wurde ganz normal geändert, durch Verkürzung oder Verlängerung der Saiten mit der Hand. Besonders wichtig war Bores und Trojan während der Aufnahme die akustischen Bedingungen des Ortes und des Aufnahmezeitpunkts zu berücksichtigen und bewahren. Der Ort war ein Teehaus in der südböhmischen Kleinstadt Prachatice und der Zeitpunkt war zwischen 1.43 Uhr und 5.55 Uhr in der Nacht.
Ivan Bores: Gitarre, Ventilator
Jan Trojan: Aufnahme, Soun

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Ö1 Kunstradio
Euroradio Ars Acustica
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