Texte - neue Literatur aus Österreich

"Schwalbentod" von Helene Flöss

Dalila und Kolomann hatten schon bessere Zeiten miteinander. Im Verlauf ihrer kinderlosen Ehe hat sie eine intensive Beziehung zu ihrem Staubsauger aufgebaut, während er seine Abende mit der Fernbedienung des Fernsehers verbringt. Bis eine familiäre Veränderung das Gleichmaß der gegenseitigen Verachtung durchbricht: Der Tod einer Schwalbe lässt am Ende so etwas wie Hoffnung aufkeimen.

In lakonischen Dialogen und kargen Schilderungen zeigt Helene Flöss die ganze Traurigkeit einer gleichgültig gewordenen Beziehung. Ihre Empathie gehört dabei, wie meist in ihren Texten, der weiblichen Sichtweise. Geboren und aufgewachsen in Südtirol, lebt sie als freie Schriftstellerin im Burgenland. Sie hat mehrere Romane und Erzählbände veröffentlicht.

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