Gedanken für den Tag

13. August 2014, 06:56

Inklusiv denken und handeln

Einen Arzt rufen zu können, wenn man krank ist und seine Kinder in die Schule schicken zu können - das sind öffentliche Dienstleistungen, die in Österreich selbstverständlich sind. In meiner Arbeit für den Österreichischen Entwicklungsdienst in Nicaragua ging es genau darum, zum Funktionieren solcher Dienstleistungen mitzuarbeiten.

Im Alltag waren unsere Nachbarn im Stadtviertel San Judas und auch wir als Ausländerfamilie froh, dass wir die Dienstleistungen nutzen konnten, egal welche Staatsbürgerschaft wir besaßen und in welcher sozialen Lage wir uns befanden. Denn Wissensdurst, aber auch Hepatitis oder Parasiten nehmen keine Rücksicht auf die Höhe des Einkommens oder die Herkunft des Einzelnen.

Und da setzt gute Entwicklungszusammenarbeit an. Unter dem Schlagwort Inklusion achtet sie darauf, dass die Programme und Projekte zu einer konsequenten Beteiligung aller Bevölkerungsgruppen an der Entwicklung eines Landes führen. Besonders jene, die am Rand einer Gesellschaft stehen, müssen von den Ergebnissen profitieren können.

Inklusion bedeutet aber auch bei der Aufbringung der Mittel umfassend zu denken. Bereits beim Planen der Entwicklung eines Landes alle möglichen Partner einzubeziehen und die dadurch entstehenden Chancen zu nutzen.

Inklusion bedeutet auch, sich der unterschiedlichen Rollen bewusst zu sein. Welche Aufgaben haben Parlamente bei der Kontrolle von Budgets? Was tun nichtstaatliche Organisationen, damit auch die Schwachen einer Gesellschaft Gehör finden? Oder welche Möglichkeiten und Verantwortung haben Unternehmen beim wirtschaftlichen Einsatz begrenzter Ressourcen?

Inklusion heißt also: Viele müssen dauerhaft zusammenarbeiten, wenn es ein besseres Leben für Alle geben soll.

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