Logos - Theologie und Leben

"Was glauben Sie?" - Die Schriftstellerin Barabara Frischmuth. Gestaltung: Johannes Kaup

,Wirklich wahr?' und ,als ob', Frage und Anschein - damit könnte Literatur beginnen. Dieses Zitat der österreichischen Schriftstellerin Barbara Frischmuth steht am Beginn ihrer Website.
Barbara Frischmuth wurde mitten im Zweiten Weltkrieg, am 5. Juli 1941, in Altaussee geboren. Als sie zwei Jahre alt war, fiel ihr Vater in Russland. Das väterliche Hotel wurde von ihrer Mutter Maria Frischmuth bis 1956 alleine weitergeführt. In diesem Jahr übersiedelte Maria Frischmuth nach Graz, wo sie bis 1976 das Brauhaus Reininghaus in Graz-Eggenberg betrieb. Barbara Frischmuth verbrachte somit einen Teil ihrer Kindheit in Altaussee, wo sie auch die Volksschule besuchte. Die Unterstufe des Gymnasiums absolvierte sie intern bei den Kreuzschwestern in Gmunden, danach ging sie bis Weihnachten 1957 ins Gymnasium in Bad Aussee. Nach dem familiären Wohnungswechsel nach Graz belegte Frischmuth Dolmetsch für Türkisch und Englisch an der Karl-Franzens-Universität Graz und studierte ein Jahr lang in Erzurum/Türkei. Danach schloss sie noch ein Ungarisch-Dolmetsch-Studium mit Erfolg ab. Bekannt wurde Barbara Frischmuth zuerst durch ihre Gedichte. Sie wurde zum Gründungsmitglied des Forum Stadtpark ernannt. Nach ihrer Übersiedlung nach Wien begann sie an der Universität Wien das Studium der Turkologie, Iranistik und Islamkunde. Zwei Jahre war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Orientalistik Institut.

Danach begann sie als Schriftstellerin und Übersetzerin hauptberuflich tätig zu sein. 1967 erschien als erste Übersetzung aus dem Ungarischen das KZ-Tagebuch der Siebenbürger Jüdin Ana Novac im Rowohlt Verlag, ein Jahr darauf ihr erstes eigenes Werk "Die Klosterschule" bei Suhrkamp. Von da an publizierte sie Romane, Erzählungen, Dramen, Hörspiele und weitere Übersetzungen aus dem Ungarischen. Barbara Frischmuth besuchte im Rahmen von Auslandsaufenthalten bis dato unter anderem die Türkei, Ungarn, Ägypten und England, aber auch China und Japan. Mehrmals unternahm die Autorin Lesereisen durch die USA. Im Herbst 1990 hielt Barbara Frischmuth Poetik-Vorlesungen an der Universität München unter dem Titel Traum der Literatur - Literatur des Traums.

Barbara Frischmuth hat einen Sohn, Florian Anastasius Grün (1973), und ist in zweiter Ehe seit 1988 mit dem in München praktizierenden Psychiater und Neurologen Dirk Penner verheiratet. Seit 1999 lebt die Autorin wieder in Altaussee.

Sendereihe