Gedanken für den Tag

28. August 2014, 06:56

Wer eine zeitlang regelmäßig Yoga praktiziert, wird nicht nur körperlich, sondern auch geistig und emotional Veränderungen wahrnehmen. Es kann sich anfühlen wie ein lang ersehntes nach Hause Kommen. In diesem Zuhause gibt es jedoch viel zu tun. Oft machen sich nicht, wie erhofft, nur Ruhe, Ausgeglichenheit und Entspannung bemerkbar. Man bemerkt und spürt Räume mit Verwirrung, Spannung und festgefahrenen Gedanken- und Verhaltensmustern auf. Mir hilft dabei ein circa 2000 Jahre alter Leitfaden, die Yoga Sutren von Patanjali, Schritt für Schritt mein Haus zu ordnen.

Patanjalis Yoga Sutren beschreiben in 195 kurzen Sanskrit Versen detailliert den Acht Gliedrigen Yoga Pfad (Raja Yoga) für die Schülerin, den Schüler, die damals wie heute mit ähnlichen Hindernissen zu kämpfen haben, bzw. hatten.

"Raja" bedeutet " König". So wie ein König über seine Untertanen herrschte, so soll der Yogi lernen über seinen Geist und dessen Bewegungen zu herrschen. Die Grundannahme dieser essenzhaften Anleitung ist, dass menschliches Leid immer in unserer Innenwelt beginnt.

Lange vor unserer Zeit, erforschten die Weisen Indiens, welch mächtigen Einfluss unser gesamtes Denken auf unser Leben hat. Jeder Gedanke trägt ein schöpferisches Potential und dieses Potential drückt sich im Leben unweigerlich aus. Zu lernen meinen permanenten Gedankenfluss, dessen Richtungen, Hauptstraßen, Wiederholungsschleifen zu beobachten und mich nicht völlig unbewusst und willenlos davon hierhin und dahin treiben zu lassen, ist die hohe Kunst, die es im Raja Yoga zu erlernen gilt.

Regelmäßige Yoga Praxis ermöglicht die Entwicklung von Achtsamkeit. Mit Achtsamkeit eröffnet sich ein Raum, in dem ich mir selbst begegne, mich beobachten und zur Ruhe kommen kann. Dieser Raum der Ruhe ist für mich die Basis für ein Leben in Balance zwischen Anspannung und Entspannung, zwischen Konzentration und Loslassen.

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