Radiogeschichten

In memoriam Siegfried Lenz: "Einmal schafft es jeder". Von Siegfried Lenz. Es liest Peter Matic. Gestaltung: Edith Vukan

Dreimal hat der Alte schon versucht, über die Grenze zu kommen, dreimal ist er gescheitert. Diesmal muss er es schaffen, denn sein Bruder - jenseits der Grenze - feiert seinen 70. Geburtstag. Ein Junge bietet sich für etwas Geld als Führer an, er kennt geheime Wege, weiß, wann die Posten sich entfernen. Als es dunkel wird, machen sie sich auf den Weg.

Siegfried Lenz, geboren am 17. März 1926 in Lyck, einer kleinen Stadt in Ostpreußen, zählt zu den bedeutendsten Autoren der deutschen Nachkriegs- und Gegenwartsliteratur. Nachdem er aus der britischen Kriegsgefangenschaft entlassen worden war, ging er zum Studium nach Hamburg. 1950/1951 arbeitete er als Redakteur für die "Welt". Bereits sein erster Roman - "Es waren Habichte in der Luft", 1951 - fand bei Kritik und Leserschaft viel Anerkennung. International bekannt wurde Lenz mit seinem 1968 erschienenen Roman "Deutschstunde", in dem er sich kritisch mit dem Dritten Reich auseinandersetzt. Es folgten viele große Romane, aber auch Arbeiten für das Theater, Hörspiele, Essays und Erzählungen, wobei er geprägt ist, wie er immer wieder betonte, von den amerikanischen Erzählern wie Faulkner und Hemingway. Siegfried Lenz wurde mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet. Er starb am 7. Oktober 2014.

Die Erzählungen in dem vorliegenden Band "Die Ferne ist nah genug" kreisen um Ereignisse und Erlebnisse der deutschen Vergangenheit, vermitteln Geschichte in Geschichten, verknüpft mit menschlichen Schicksalen.

Service

Siegfried Lenz, "Einmal schafft es jeder" aus "Die Ferne ist nah genug. Erzählungen", hrsg. von Helmut Frielinghaus. Deutscher Taschenbuch Verlag, 2011

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