Texte - neue Literatur aus Österreich

"mondasche." Von Semier Insayif. Versuch eines poetischen Nekrologs zum 5. Todestag des Wiener Cellisten Martin Hornstein am 27. Oktober. Es liest Michael Dangl. Redaktion: Edith-Ulla Gasser

"du warst mir freund, du warst mir familie,
du warst mir künstlerischer gefährte."

Das schreibt der Wiener Autor Semier Insayif über den viel zu früh verstorbenen Wiener Cellisten Martin Hornstein, der am 1. November 60 Jahre alt geworden wäre, und dessen Todestag sich heute bereits zum 5. Mal jährt. Hornstein, Cellist zunächst des Wiener Schubert Trios und später des Altenberg Trios, galt als Ausnahmeerscheinung unter den Musikern, und starb völlig unerwartet; es fehlten nur wenige Tage auf seinen 55. Geburtstag.

Ausgehend von den sechs Suiten für Violoncello solo von Johann Sebastian Bach hatte der Autor und Lyriker Semier Insayif gemeinsam mit Martin Hornstein den Gedichtzyklus "libellen tänze" erarbeitet. Mit den "libellen tänzen" sind Hornstein und Insayif viele Male zusammen auf der Bühne gestanden, und weitere gemeinsame Projekte waren in Planung. Zu diesen sollte es jedoch nicht mehr kommen.

Der als sehr schmerzlich empfundene Verlust des Freundes führte zu einem neuen Text, den wir Ihnen heute vorstellen möchten. Unter dem Titel "mondasche" versucht Semier Insayif in weitgespannten Assoziationsbögen, den Menschen Martin Hornstein zu erfassen. Auszüge aus diesem Versuch eines poetischen Nekrologs liest Michael Dangl.

Service

"mondasche." Von Semier Insayif. Manuskript

Insayif und Hornstein erarbeiteten gemeinsam auch den von Bachs Cello Suiten inspirierten Gedichtzyklus "libellen tänze", der gemeinsam mit einer Musik-CD 2004 bei Haymon als Buch erschienen ist.

Sendereihe

Gestaltung

  • Edith-Ulla Gasser