Menschenbilder

2. November 2014, 14:05

Im September dieses Jahres verstarb der Maler Rudolf Kortokraks im Alter von 86 Jahren in Hallein.

Der streitbare Künstler hatte jahrelang keinen festen Wohnsitz. Er pendelte zwischen England, Italien und Österreich. Seine Miete in unterschiedlichen Hotels bezahlte er mit seinen Bildern ...
Das Gespräch für die "Menschenbilder" fand in einem Gasthaus in Salzburg statt, in dem er für längere Zeit wohnen durfte.

Rudolf Kortokraks war Assistent von Oskar Kokoschka. Wegen ihm kam Kokoschka nach Salzburg und fand in der "Schule des Sehens" eine Heimat.
Als "später Expressionist", als "lyrischer Künstler mit einer sehr eigenständigen Handschrift" wurde der Maler von Kritikern gewürdigt.

1928 im deutschen Ludwigshafen geboren kam Rudolf Kortokraks 1941 nach Österreich, wo er die Grazer Kunstgewerbeschule besuchte. Seine künstlerische Laufbahn, die sich von Beginn an auf Porträtmalerei konzentrierte, führte ihn in die Künstlerkolonie Worpswede und schließlich für zehn Jahre nach Paris. 1954 kam es zum ersten Kontakt mit Oskar Kokoschka in Salzburg, zwei Jahre später wurde Kortokraks mit einem eigenen Lehramt und mit der Gesamtkoordination der Lehre an der "Schule des Sehens" betraut. Auch nach seinem Umzug nach London sollte er bei der Wiedergründung der Schule im Rahmen der Salzburger Sommerakademie zwischen 1976 und 1980 erneut dort unterrichten.

1981 gründete Rudolf Kortokraks eine eigene "Schule des Sehens" in Tuscania bei Rom. Sein Interesse als Maler galt bis zuletzt der Darstellung. Sein Festhalten am Porträt, an Landschaftsbildern und an Blumenstillleben machte ihn zu einem Einzelgänger.

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• Heinz Janisch