Diagonal - Radio für Zeitgenoss/innen

22. November 2014, 17:05

Noch sind internationale Analysten optimistisch, was das zukünftige Wachstum des Wirtschafts-Giganten China angeht. Die Volksrepublik zählt rund 50 Millionenstädte, die Einwohnerzahlen von Städten wie Chongqing, Shenyang, Tianjin, Xi'an nähern sich mit beispielloser Rasanz der 10 Millionengrenze.

Über die meisten dieser Städte im Reich der Mitte wissen wir in Europa kaum etwas. Doch während dort in den letzten 15 Jahren hauptsächlich Spektakel- und Ikonenarchitektur dominierte, entstehen nun zunehmend auch sozial orientierte und ökologisch motivierte Bauprojekte - als Reaktion auf die radikale Urbanisierung. Weil die Ressourcen knapper werden, scheint sich eine neue soziale Ästhetik anzukündigen, etwa in der chinesischen 13-Millionen-Einwohner- und Industriestadt Wuhan am Jangtse-Fluss. Millionenfach wurden dort im Dienste der Konsumankurbelung Bauern zu Städtern gemacht. Doch jetzt startet man ein ehrgeiziges "Grünes Projekt": Zwei Supertürme, die höchsten der Welt, sollen mit ausgeklügelten innovativen Strategien zu nachhaltiger, intelligenter Architektur werden.

Auch in Japan, Südkorea oder Taiwan entstehen zukunftsweisende Projekte, bei denen lokale Bedingungen und Traditionen eine ebenso bedeutende Rolle spielen wie die Kenntnis globaler Medientechnologien. Ob nun in Taipeh oder Seoul, Tokio, Hong Kong oder Wuhan - die wichtigsten Schlagworte dieser Entwicklungen lauten: Urbane Identität in der postindustriellen Moderne und Smart-Design.

Auch die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich forscht an den "Städten der Zukunft", seinen Sitz hat das "Singapur-Lab" in der ebenfalls von Bauwut befallenen Stadt Singapur.

Service

Ausstellungskatalog "Eastern Promises - Zeitgenössische Architektur und Raumproduktion in Ostasien", Verlag Hatje Cantz
Niklas Maak, "Wohnkomplex. Warum wir andere Häuser brauchen", Hanser Verlag

Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung

Future Cities Laboratory Singapore ETH Zürich

Dérive - Zeitschrift für Stadtforschung

AndreaSchroeder live am 10. Dezember im Theater Akzent

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Sendereihe

• Diagonal

Gestaltung

• Peter Waldenberger