Radiokolleg - Partizipation bei Planungsprozessen

Die Praxis der Bürger/innenbeteiligung (2). Gestaltung: Ilse Huber

Öffentlichkeitsbeteiligung ist ein langes Wort, das mit seinen acht Silben auch große gesellschaftliche Konsequenzen nach sich zieht. Denn es ruft Bewegung hervor: Aktivität in Kopf, Körper und Seele. Man könnte Partizipation auch Flexibilität des Lebens nennen. Soziale Lebensformen ändern sich schneller als geplant, das wirkt sich auf die Orte des Zusammenlebens direkt aus. Sei es beim Hausbau, bei der Dorf- und Stadtentwicklung bis hin zur Landschaftsgestaltung und Raumordnung.

Im Jahr 2008 beschloss der österreichische Ministerrat Standards der Öffentlichkeitsbeteiligung. Nun ist fast eine Dekade vorbei und es zeigen sich erste konkrete Beispiele wie denn Bürgerbeteilungen wirklich ablaufen. Neben politisch-gemeinschaftlichen Entwicklungen und innerbetrieblicher Partizipation fließen Ideen und Vorstellungen einzelner Privatpersonen auch in die Planung ihres unmittelbaren Lebensumfeldes ein.

Menschen diskutieren mit, bringen sich ein, sobald ein Haus gebaut, ein Ort erweitert oder Grünflächen angelegt werden sollen. Das Dogma der Linien, Schraffuren und bunten Flächen bröckelt. Menschen werden nicht mehr "beplant" und von abstrakten Darstellungen der Insider abgeschottet, sondern sie werden in die zukünftigen Entwicklungen eingebunden. Absichtlich, rechtzeitig und transparent. Diese Öffnung bringt Entscheidungsträger/innen, Betroffene und Mitbürger/innen zusammen. Miteinander beschreiten sie neue Wege, die von zwischenmenschlichen Hochs und Tiefs geprägt sind. Mitunter stellen sich großen Horizonten alltägliche Hindernisse in den Weg. Das alles thematisiert Ilse Huber in ihrer Serie "Partizipation bei Planungsprozessen - Die Praxis der Bürger/innenbeteiligung".

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