Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

1. Gedächtnis - Das Mysterium von merken und vergessen
2. Typ 2-Diabetes frühzeitig erkennen und vorbeugen
3. Wie Schiffe Ozeane verseuchen
4. Wie der Neoliberalismus in (Ost)Europa Einzug hielt

Redaktion und Moderation: Franz Tomandl

1. Gedächtnis - Das Mysterium von merken und vergessen

Wer und was wir Menschen sind, bestimmt vor allem unser Gedächtnis. Hier wird die menschliche Identität gebildet. Hier lagern die Informationen, Erlebnisse und Erfahrungen, die die Persönlichkeit eines Menschen ausmachen. Das Gedächtnis leistet dabei faszinierende Arbeit: es trennt Wichtiges von Unwichtigem, speichert Daten aller Art und ruft sie bei Bedarf auch wieder auf. So zumindest ist der Regelfall. Hin und wieder treten in diesem System aber auch Fehler auf. So ist jede psychische Veränderung oder Erkrankung mit mehr oder weniger gravierenden Veränderungen in der Gedächtnisstruktur verbunden, und auch Schmerz kann eine oft unliebsame Rolle spielen. Über neueste Erkenntnisse auf dem Gebiet der Gedächtnisforschung diskutieren Expertinnen und Experten derzeit bei der 10. Psychiatrisch-Psychosomatischen Tagung im Grazer Minoritensaal. Mit Christoph Czermak, Akutpsychiatrische Station, LKH Graz Süd-West, Michael Lehofer, Leiter Neuropsychiatrie, LKH Graz Süd-West. Autorin: Sylvia Sammer.

2. Typ 2-Diabetes frühzeitig erkennen und vorbeugen

Die Volkskrankheit Diabetes betrifft in Österreich rund 600.000 Menschen, Tendenz steigend. Nur bei jedem zehnten Zuckerkranken steckt eine erbliche Veranlagung dahinter. Die anderen Erkrankungen ließen sich zumindest aufhalten, vielleicht sogar ganz verhindern, wenn die Betroffenen nur früh genug davon wüssten, am besten schon bevor die ersten Symptome auftreten. Leider gibt es keinen einfachen Test auf diesen sogenannten Prädiabetes. Eine Lücke, die Münchner Forscher jetzt schließen wollen. Mit Jerzy Adamski, Helmholtz-Zentrum München; Reinhold Gellner, Diabetologie Universitätsklinikum Münster. Autor: Hellmuth Nordwig.

3. Verschmutzer auf hoher See - Wie Schiffe Ozeane verseuchen

Auf den Weltmeeren sind täglich Tausende von Passagier- und Frachtschiffen unterwegs. Tendenz stark steigend. Doch im Gegensatz zum Flugverkehr wurden die ökologischen Auswirkungen der Schifffahrt bisher wenig erforscht und diskutiert. Dabei sind Schiffe wahre Dreckschleudern auf den Ozeanen. Ein beträchtlicher Anteil am jährlichen Ausstoß an Schwefel- und Stickoxiden geht auf ihr Konto. Schwefel- und Stickoxide gehören zu den Hauptverursachern von Feinstaub und erdnahem Ozon. Mit Volker Matthias vom Helmholtz Zentrum für Küstenforschung in Geesthacht bei Hamburg. Autorin: Anna Masoner.

4. Wie der Neoliberalismus in (Ost)Europa Einzug hielt

Zwischen 1989 und 1991 bricht die kommunistische Ordnung in Ost-Europa vollständig zusammen. Mit ernsten ökonomischen Problemen - beispielsweise Hyperinflation und Mangelwirtschaft - hatte die Bevölkerung spätestens ab dem Beginn der 1980er Jahre zu kämpfen gehabt. Die zögerlichen Reformbemühungen der kommunistischen Kader scheiterten. Der Fall der Berliner Mauer im November 1989 steht symbolisch für das Ende der Spaltung Europas in Ost- und West. Ein bemerkenswertes Sachbuch bilanziert nun, was seither im ehemaligen Ostblock geschehen ist. Mit Philipp Ther, Autor. Gestalterin: Tanja Malle.

Buchtipp
Philipp Ther: Die neue Ordnung auf dem alten Kontinent. Eine Geschichte des neoliberalen Europa, Suhrkamp Verlag

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