Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Der Stahlkoloss im Regenwald. Klimaforschung mit dem ATTO-Turm.
Gestaltung: Wolfgang Däuble

Die Reise beginnt in Manaus: Von der brasilianischen Millionenstadt im Amazonasbecken wären es etwa 160 Kilometer Luftlinie zu dem Turm im Dschungel. Doch eine Landebahn sucht man hier vergeblich. Stattdessen fährt man über staubige Straßen, folgt dem Lauf des Uatumã Flusses auf wackeligen Booten um sich schließlich noch mit dem Jeep durch den Urwald zu kämpfen. Das Ziel: Ein 325 Meter hoher Stahlgigant, mitten im undurchdringlichen grünen Dickicht des größten Regenwalds der Erde. Mit dem "Amazonian Tall Tower Observatory", kurz ATTO, startet ab 2015 ein deutsch-brasilianisches Gemeinschaftsprojekt, das in der Klimaforschung seinesgleichen sucht.

Hoch über den Baumwipfeln wird mit unzähligen Messgeräten die tropische Luft auf ihre Bestandteile untersucht. Treibhausgase, Aerosole und Wetterdaten sollen Auskunft über den Zustand der grünen Lunge des Planeten geben. Das größte zusammenhängende Waldareal der Welt ist nicht nur ein riesiger CO2-Speicher - seine Verdunstungsrate hat auch enormen Einfluss auf den globalen Wasserkreislauf. Mit den Daten des Turms hoffen Wissenschafter/innen, den Klimawandel besser zu verstehen. Verbunden mit Forschungen am Boden wird das Mammutprojekt auch neue Einblicke in das Zusammenspiel von Klima und Vegetation, Bodenbeschaffenheit und der Biodiversität erlauben.

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