Nachtquartier

4. Februar 2015, 00:08

In Braunau am Inn wurde im April 1889 Adolf Hitler geboren. Braunau habe deshalb das Stigma, eine Geburtsstätte des Bösen zu sein. Der Politologe Andreas Maislinger schlug der Stadt im Jahr 2000 deshalb vor, in dem Geburtshaus - einem ehemaligen Gasthaus - ein "Haus der Verantwortung" einzurichten. Das Haus steht nun seit einigen Jahren leer und es gab neben Maislingers Idee andere spektakuläre Vorschläge, was damit geschehen könnte - zum Beispiel: den Bau abzureißen, eine tiefe Grube auszuheben und diese zuzubetonieren. Umgesetzt wurde bisher kein Vorschlag. Die Angst ist auf jeden Fall groß, eine Gedenkstätte für Alt- und Neonazis in Braunau zu etablieren. Was also tun?

Ist ein "Haus der Verantwortung" eine gute Nutzungsmöglichkeit und was könnte in dieser Einrichtung gemacht werden?

Andreas Maislinger initiierte den österreichischen Gedenkdienst, er ist Vorsitzender des österreichischen Auslandsdienstes und gründete die Braunauer Zeitgeschichte-Tage. Mit Hans Groiss diskutiert er über den Umgang mit Erinnerung, über die Verantwortung der Aufklärung und die scheinbar magische Wirkung von Orten und Plätzen.

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