Praxis - Religion und Gesellschaft

Was macht die Theologie an der Universität? - Zum Ö1 Schwerpunkt 650 Jahre Universität Wien

Die Wiener Universität, die älteste im heutigen deutschen Sprachraum, wurde 1365 als päpstlich bestätigte Stiftung ins Leben gerufen, natürlich mit machtpolitischen Intentionen. In der Anfangsphase gab es aber noch keine Theologie, so war sie eine kleine eher unbedeutende "Rumpfuniversität". Das sollte sich 1384 ändern. Es sind vier Fakultäten (die artistische=philosophische, die juridische, die medizinische und die theologische) eingerichtet worden. Die Uni war eine selbstständige Gemeinschaft mit eigenem Gesetz und eigener Gerichtsbarkeit. Praktisch alle Professoren hatten bis ins 18. Jahrhundert einen religiös-theologischen Hintergrund, entsprechend der gesellschaftlichen Praxis der damaligen Zeit. Die theologische Fakultät agierte lange quasi auch als eine Inquisitionsbehörde. Ab dem Josephinismus hat sich das geändert. Wolfgang Slapansky beleuchtet die Wurzeln der universitären Theologie.

Im Anschluss diskutieren Renée Schroeder, Universitätsprofessorin am Department für Biochemie an der Universität Wien, Reinhold Esterbauer, Professor der Philosophie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Graz und Rudolf Taschner, Professor am Institut für Analysis und Technische Mathematik der Technischen Universität Wien mit Markus Veinfurter über die Frage: Gehört die Theologie (und Religionswissenschaft) heute noch an eine staatliche Universität?

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