Radiodoktor - das Ö1 Gesundheitsmagazin

1. 60 Jahre nach Alexander Fleming - Gibt es Alternativen zu Penicillin & Co.?
2. Schielen im Kindesalter - Worauf Eltern achten sollten

1. 60 Jahre nach Alexander Fleming - Gibt es Alternativen zu Penicillin & Co.?

Gegen viele oder fast alle Antibiotika resistente Keime sind eine große Gefahr für die Menschheit. Die Suche nach Alternativen zu Antibiotika läuft auf Hochtouren und bewegt sich zwischen der Entwicklung "echter" Alternativen und neuen Antibiotika.
Zu den echten Alternativen, also komplett neuen Ansätzen, zählen etwa die so genannten Bakteriophagen, welche mit Hilfe bestimmter Enzyme die Zellwände von gefährlichen Darmbakterien durchdringen. Ebenfalls geforscht wird auf dem Gebiet der Liposomen. Schweizer Wissenschaftler setzten die künstlich hergestellten Nanopartikel aus der Fettschicht von Körperzellen so zusammen, dass sie bakterielle Giftstoffe anziehen und gleichzeitig die Körperzellen vor dem gefährlichen Beschuss schützen. Gegen diese Strategie können Bakterien nicht immun werden.
Aber auch neu entwickelte Antibiotika werden als wichtige Waffe zur Bekämpfung von gefährlichen Keimen gesehen. Wesentlich ist, dass vernünftig, also sparsam mit ihnen umgegangen wird. Dies betonte bereits Alexander Fleming, der heute vor 60 Jahren gestorben ist und der für seine Entdeckung, das Penicillin, 1945 den Nobelpreis erhielt.
Ein Beitrag von Carola Timmel.

2. Schielen im Kindesalter - Worauf Eltern achten sollten

Vier bis sechs Prozent aller Kinder leiden unter einer Fehlstellung der Augen, dem sogenannten Schielen oder Strabismus. Zu den häufigsten Ursachen zählt die Fehlsichtigkeit. Schielen kann sich aber auch aufgrund von angeborenen oder erworbenen Krankheiten wie etwa einem grauen Star oder einer vererbten Schielneigung entwickeln.
Bis zum Alter von ungefähr sechs Monaten ist "der Knick in der Optik" beim Fixieren von Gegenständen noch normal. Schielt ein Kind jedoch ständig oder über dieses Alter hinaus, sollte unbedingt frühzeitig ein Augenfacharzt aufgesucht werden - möglichst noch vor der mit ca. zwei Jahren geplanten Mutter-Kind-Pass-Untersuchung der Augen.
Eine rechtzeitige Behandlung ist nur bei früher Erkennung möglich. Aufgrund der Gehirnentwicklung ist die beste Therapiefähigkeit bis zum sechsten Lebensjahr gegeben, danach nimmt sie bereits ab. Bei Nichtbehandlung entsteht eine Schwachsichtigkeit, auch Amblyopie genannt. Dabei nimmt die Sehleistung des schwächeren Auges immer mehr ab, was vorerst nicht bemerkt wird, da das bessere Auge die Schwäche zunächst einmal ausgleicht. Ist das Sehzentrum im Gehirn bereits ausgebildet, ist es für eine Therapie zu spät.
Die nichtoperative Therapie besteht aus Brille und Okklusion des sehstärkeren Auges. Dabei wird das bessere Auge für einen genau festgelegten Zeitraum während des Tages abgeklebt, um das schwächere zu trainieren. Zur Diagnoseerstellung erhält das Kind Augentropfen, die die Pupille vergrößern. Durch diese "weitgetropfte" Pupille lässt sich der Augenhintergrund beurteilen und die vorhandenen Dioptrien vermessen.
Überschreitet der Schielwinkel eine bestimmte Größe, so reicht eine Okklusionstherapie nicht aus - dann ist die Indikation zur Schieloperation gegeben. Hierbei werden unter Vollnarkose die Augenmuskeln verkürzt oder an eine andere Position verlegt.
Die Operation korrigiert zwar die Augenstellung, aber nicht eine bestehende Fehlsichtigkeit oder Sehschwäche. In diesen Fällen muss auch nach der OP eine Brille getragen werden.
Ein Beitrag von Bernadette Grohmann-Németh.

Redaktion: Christoph Leprich und Nora Kirchschlager

Service

1. Antibiotika:

Dr. Ursula Theuretzbacher
Fachärztin für Mikrobiologie
Gründerin des Center for Anti-Infective Agents (CEFAIA)
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Tel: +43/1/479 70 24
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Ursula Theuretzbacher

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Natürliche Antibiotika

2. Schielen:

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Tel.: +43/1/28802/4066
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Dr. Nike Stiegler-Dobrovits
Fachärztin für Augenheilkunde und Optometrie, Augenchirurgin
SMZ Ost-Donauspital
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Dr. Nike Stiegler-Dobrovits

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