Gedanken für den Tag

1. April 2015, 06:56

Manchmal, da braucht auch der Stärkste und Beste einfach nur Zuwendung und Zärtlichkeit. Etwas, das Herz und Kopf und allen Sinnen gleichermaßen gut tut. Dann, wenn die Fassaden anfangen zu bröckeln, bisher gut Verstecktes an die Oberfläche drängt und Freunde aus der Rolle fallen. Wenn die Gefahr wächst, verraten und verkauft zu werden und wenn der nächste Schritt gut überlegt sein will. Die bisherigen Handlungsmuster scheinen nicht mehr zu passen.

Da kann es sinnvoll sein, den nächsten Schritt nicht nach vorne zu machen, sondern zurückzutreten und Abstand zu schaffen, sich ausklinken aus dem Getriebe der Notwendigkeiten. Eine Einladung annehmen und für ein paar Stunden Essen, Trinken und liebevolle Aufmerksamkeit genießen. Nicht funktionieren sondern einfach nur ausruhen. Nichts Druckreifes von sich geben, sondern auch mal schweigen. Das Pokerface abstreifen und keine Angst mehr haben das Gesicht zu verlieren. Schmecken, fühlen, berührt werden. Lächeln und Tränen. Oder eine Hand halten.

Als sich für Jesus von Nazareth die Lage zuspitzte und abzusehen war, dass die Krise auf ihren Höhepunkt zusteuerte, besuchte er Freunde zum Abendessen. Weder über die Gesprächsthemen noch über das Menü berichtet die Bibel irgendetwas. Berichtenswert war aber offensichtlich das unerwartete Auftauchen einer Frau, die ungebeten in die Runde drängte und Jesus genau das gab, was ihm in dieser aussichtslosen Situation gut tat: innige Zuwendung, streichelnde Hände, duftendes Öl. Dieses Zwischenspiel hat es ins Evangelium geschafft. Denn Jesus hat gegen den Willen seiner Vertrauten dieser Frau Raum gegeben und Zeit. Zeit für Zärtlichkeit.

Service

Kostenfreie Podcasts:
Gedanken für den Tag - XML
Gedanken für den Tag - iTunes

Sendereihe

• Gedanken für den Tag