Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

1. Die Wiener Ringstraße im Zentrum der NS-Architektur
2. City Trees gegen Feinstaub
3. Warum können Seile nicht im Rechner modelliert und optimiert werden?
4. Wie kommt die Kultur in den Kopf?

Redaktion und Moderation: Franz Tomandl

1. Die Wiener Ringstraße im Zentrum der NS-Architektur

Als "Perle des Reiches" bezeichnete Adolf Hitler Wien im April 1938 während eines Aufenthalts und wollte die Stadt - in der er als Künstler gescheitert war - gehörig umgestalten. Das Architekturzentrum Wien widmet sich morgen in einem Symposium der Bau- und Planungstätigkeit im Dritten Reich, sowie der politischen Vereinnahmung der Architektur durch das NS-Regime am Beispiel der Stadt Wien. Die Nationalsozialisten dachten Wien die Rolle als Dreh- und Angelpunkt nach Südosteuropa zu, außerdem sollte die Stadt eine Vorreiterposition im Bereich der Künste einnehmen. Die Prachtbauten entlang der Wiener Ringstraße spielten in den Überlegungen der NS-Planer und Adolf Hitler eine zentrale Rolle. Mit Timo Nüßlein, Architekturhistoriker, Universität Wien & Bayerische Schlösserverwaltung. Autorin: Tanja Malle.

Tipp:
Ausstellung: Wien, die Perle des Reiches. Planen für Hitler
http://www.azw.at/page.php?node_id=3&page_id=876

2. City Trees gegen Feinstaub - Wie Natur und Technologie zu einer Einheit verschmelzen

Der von einem jungen Startup an der Universität Dresden in einem Forschungsprojekt entwickelte "Stadtbaum" sieht aus wie eine Mischung aus Parkbank mit integrierter Werbetafel für QR-Codes und Firmenlogos. Doch anders als bei normalen Werbetafeln werden die Flächen ausschließlich mit lebenden Pflanzen gestaltet. Ihre Erfinder haben Pflanzen und Technologie zu einer Einheit verschmolzen, um gegen die hohe Luftverschmutzung in Städten vorzugehen. Mit Liang Wu, Green City Solutions; Annette Rauterberg-Wulff Berliner Senat. Autorin: Jutta Schwengsbier.

3. Warum können Seile nicht im Rechner modelliert und optimiert werden?

Seilforschung findet in Stuttgart bereits seit 1927 statt. Der größte Teil der weltweit gut 200 Seilfachleute kam vor kurzem wieder einmal zu den Internationalen Seiltagen nach Stuttgart, an dessen Universität im Institut für Fördertechnik und Logistik sich sozusagen der Nabel der Seilwelt befindet. Dass man an diesem uralten Bauteil noch irgend etwas erforschen könnte, erstaunt den Laien. Aber Seile sind bis heute zu kompliziert, um sie im Rechnern zu simulieren. Mit Karl-Heinz Wehking; Institut für Fördertechnik, Universität Stuttgart; Sven Winter, Ingenieur; Urs Schneider Jakob AG. Autor: Cajo Kutzbach.

4. Rezension Georg Northoff: Wie kommt die Kultur in den Kopf?

Redet man mit Menschen aus fernen Kulturen, stellt man häufig große Unterschiede in der Wahrnehmung und im Denken dieser Menschen fest. Dazu muss man nicht unbedingt Wissenschaftler sein. Was ist der Grund dafür? Tickt das Gehirn eines Chinesen anders als das eines Amerikaners? Lassen sich kulturelle Unterschiede in Gehirnstrukturen erkennen? Wie nehmen Menschen in verschiedenen Regionen der Welt Emotionen wahr, ihre eigenen ebenso wie die ihrer Mitmenschen? Wie kommt die Welt ins Gehirn - aber vor allem: Wie kommt die Kultur in den Kopf? Mit dieser Frage beschäftigt sich der Neurowissenschaftler Georg Northoff in seinem neuen Buch.

Buchtipp:
Georg Northoff: Wie kommt die Kultur in den Kopf? Eine neurowissenschaftliche Reise zwischen Ost und West. Berlin, Heidelberg: Springer Spektrum, 2015.

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