Dimensionen - die Welt der Wissenschaft
Kein Tag ohne Muße. Über ein Forschungsprojekt der Universität Freiburg im Breisgau.
Gestaltung: Nikolaus Halmer
30. April 2015, 19:05
Das Forschungsprojekt "Muße" stellt einen Gegenentwurf zu einer Lebensweise dar, die immer mehr Menschen überfordert. Das unablässige Streben nach unbegrenztem Wirtschaftswachstum erfordert von den Individuen einen bedingungslosen Einsatz, in dem die Muße keinen Stellenwert einnimmt. Das Ziel des Forschungsprojekts "Muße" besteht darin, philosophische Strategien gegen die Diktatur des Zeitdrucks zu entfalten. Die Muße hat ihre eigene, offene Zeit, die kreative Erfahrungen ermöglicht, die sich nicht im Rahmen des Kosten-Nutzens Denkens bewegen. Darin liegt ihr subversives Potential, das zu einer soziologischen Kritik der modernen Lebenswelt beiträgt.
Neben den philosophischen und soziologischen Aspekten der Muße werden auch kulturübergreifende Facetten thematisiert, die die Rolle und Repräsentation von Muße in britischen Kolonialdiskursen akzentuieren.
Service
Yusuf Atilgan: Der Müßiggänger, übersetzt von Antje Bauer, Unionsverlag
Gisela Dischner: Wörterbuch des Müßiggängers, Edition Sirius
Iwan Gontscharow: Oblomov, übersetzt von Clara Brauner, Manesse Verlag
Paul Lafargue: Das Recht auf Faulheit, übersetzt von Eduard Bernstein und Ulrich Kunzmann, Matthes&Seitz Verlag
Giacomo Leopardi: Das Gedankenbuch, übersetzt von Hanno Helbling, Winkler Verlag
Miguel de Unamuno: Plädoyer des Müßiggangs, übersetzt von Erna Pfeiffer, Droschl Verlag
Leonhard Fuest: Poetik des Nicht(s)tun. Verweigerungsstrategien in der Literatur seit 1800, Wilhelm Fink Verlag