Kunstradio - Radiokunst

Journey to Nowhere von José Iges und Concha Jerez

Da wir uns den Titel unserer neuen Radioarbeit geliehen haben von einem Film von Fernando Fernán Gómez über Wandertheaterkomödianten, laden wir Sie ein zu einer Reise, die sich mit Themen des "Großen Welttheaters" auseinandersetzt (wie Calderón de la Barca schrieb), in dem wir alle täglich performen: die Zeit der individuellen und kollektiven Geschichte, Definition von Identität, Gesetze versus Utopien, das Niemandsland, Medien und ihr Einfluss auf die Konstruktion von Wirklichkeit, die elektronische Überwachung - in unseren hoch entwickelten Gesellschaften. Mit Fragmenten aus sieben unserer Stücke*, die in der Zeit zwischen 1993 und 2015 entstanden sind, beschäftigen wir uns nicht nur mit der Verschränkung der öffentlichen und der privaten Sphäre, sondern schlagen auch eine Art Reise durch unsere eigene Arbeit und unsere Anliegen als Künstler und als Bürger vor.

Das gesprochene Wort, etwas das an sich sehr radiophon ist, haben wir als Hauptelement gewählt, es ist sozusagen der "rote Faden", der sich durch die Arbeit zieht. Einige Klänge wie unechte Nationalhymnen, rollende Würfel, Zeitsignale, Geplappere, Schritte, das Geräusch von gezogenen und zerbrechenden Objekten dienen als Orientierung und Strukturierung. "They walk, but they don't advance", sagte Beckett. Etwas Ähnliches geschieht auf dieser Reise, und auch deshalb wird zu einer Reise ins Nirgendwo.

All diese Werke sind Teil der Retrospektive Concha Jerez-Jose Iges: Media_mutations (http://mediamutaciones.com), die bis zum 21. Juni in der Tabacalera Madrid präsentiert werden. Kuratorin Karin Ohlenschläger.

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