Radiogeschichten

24. Juni 2015, 11:40

Lebenshilfe à la Mrozek versprechen die kleinen Geschichten und Essays über das Leben.
Grotesken Alltagssituationen entsprechen absurde Problemlösungen, und immer darf gelacht werden, auch wenn einem das Lachen mitunter im Hals stecken bleibt. "Mrozek ist Humorist - also meint er es besonders ernst. Er ist Satiriker - also verspottet er die Welt, um sie zu verbessern. Er ist Surrealist - also geht es ihm um die Wirklichkeit, die er mit überwirklichen Motiven verfremdet, um sie zu verdeutlichen", charakterisierte der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki den polnischen Autor.

Slawomir Mrozek wurde am 29. Juni 1930 in Borzecin bei Krakau, Polen, geboren. Er studierte Architektur, Kunstgeschichte und Orientalistik. Nach drei Semestern wurde er zunächst Journalist und war bald auch erfolgreich als Karikaturist. 1957 erschien sein erstes Buch "Der Elefant" mit satirischen Erzählungen, ein Jahr später sein erstes Theaterstück "Die Polizei". Die Stücke, die darauf folgten - "Tango", "Die Emigranten", "Liebe auf der Krim" u. a. -, begründeten seinen Weltruhm.
Mrozek zählt neben Ionesco, Beckett und Dürrenmatt zu den bedeutendsten Dramatikern des 20. Jahrhunderts. War er eine Zeitlang Vorzeige-Intellektueller der polnischen Regierung, schlug die Stimmung 1968 um. Mrozek protestierte öffentlich gegen die Niederschlagung des Prager Frühlings, was zur Folge hatte, dass seine Bücher aus den Bibliotheken verschwanden, die Stücke nicht mehr gespielt wurden.
Mrozek beantragte politisches Asyl und wurde französischer Staatsbürger. Nach langen Jahren in Paris und später in Mexiko kehrte er 1996 in seine Heimatstadt Krakau zurück. Die letzten Jahre lebte er in Nizza, wo er am 15.8.2013 verstarb.

Service

Slawomir Mrozek, "Das Leben für Anfänger. Ein zeitlosesABC. Mit Zeichnungen von Chaval", hrsg. von Daniel Keel und Daniel Kampa, Diogenes Verlag

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