Die Ö1 Kinderuni

9. August 2015, 17:10

Während eines Konzertes blicken die Orchestermusiker nicht nur aufmerksam auf den Dirigenten, sondern auch auf den Geiger, der ganz außen in der ersten Reihe, am sogenannten ersten Pult sitzt. Aufmerksam achten die Kollegen auf die Zeichen dieses einen Menschen und folgen seinen Anweisungen. Es handelt sich um den Konzertmeister.

Bis Anfang des 19. Jahrhunderts leitete dieser Musiker während des Spielens mit deutlichen Zeichen, Blicken oder Einsätzen das Orchester. Der umgangssprachliche Begriff "die erste Geige spielen", im Sinne von tonangebend sein und Verantwortung tragen, rührt übrigens daher. Durch die Vergrößerung der Orchester ergab sich allmählich die Teilung dieser Leitungsfunktion in Dirigenten und Konzertmeister. Er interagiert während der Proben sowohl mit dem Dirigenten als auch mit den Orchesterkollegen. Um die klanglichen Vorstellungen des Dirigenten in instrumental-praktikable Bewegungsabläufe zu transformieren, trägt der Konzertmeister bei Entscheidungen zu Phrasierung, Stricharten, Legatobindungen, Artikulation, Lautstärke, Fingersätzen eine hohe Verantwortung. Darüber hinaus muss dieser Musiker über soziale Kompetenz verfügen, Verantwortung für sein Orchester nach innen und außen übernehmen und neuen Kollegen hilfreich zur Seite stehen. Die Ö1 Kinderunireporter Moritz, Wendelin, Steffi und Livia wollen genauer wissen wie es ist "die erste Geige" zu spielen und bitten Bettina Gradinger, Konzertmeisterin an der Volksoper Wien, zum Interview.

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