Erfüllte Zeit

15. August 2015, 07:05

1. Der andere Don Giovanni - Zum 200. Geburtstag des Ordensgründers Don Bosco

"Fröhlich sein, Gutes tun - und die Spatzen pfeifen lassen". Diese Maxime wird ihm zugeschrieben - dem italienischen Jugendseelsorger und Ordensgründer Don Giovanni Bosco.
Wer heute das Wort Straßenkinder hört, der denkt in der Regel an Lateinamerika oder Afrika, vielleicht noch an die ärmsten Länder Europas, an die Republik Moldau etwa.
Zu seiner Zeit, im 19. Jahrhundert, hat er die Straßenkinder im heute vergleichsweise reichen Norditalien, in Turin, vorgefunden. Sie zu unterstützen, ihnen Unterkunft, Verpflegung, Geborgenheit und Bildung zu geben - das hat er als seine Mission gesehen - und später als Ziel der von ihm gegründeten Ordensgemeinschaft.
Die "Salesianer Don Boscos", wie sie heißen, gehören heute zu den drei größten Männerorden. Von Indien bis Mexiko, von Nordeuropa bis Madagaskar sind die Salesianer aktiv und pflegen das Erbe ihres Gründers. Dessen Geburtstag jährt sich am 16. August zum 200. Mal - seine Ziele freilich sind alles andere als überholt. Das zeigt der Beitrag von Wolfgang Slapansky.


2. Alte Werte neu entdeckt - Der Jesuit und Unternehmensberater Michael Bordt

Die Wirtschaft setzt wieder auf Anstand. Große Konzerne sind auf der Suche nach dem Ethos. Klingt das unglaubwürdig? Seit Beginn der großen Finanzkrise 2008, 2009 zeigen die Managerinnen und Manager ein neues Interesse an ethischen Konzepten - das konstatiert der deutsche Unternehmensberater Michael Bordt. Von seiner Ausbildung her ist er Theologe und Philosoph - und er ist Mitglied des Jesuitenordens. Über den neuen Trend hin zu Anstand und Spiritualität in der Firmenleitung hat er bei einem Wien-Besuch mit Maria Harmer gesprochen.


3. Nazijagd in Uruguay - Tragikomödie mit historischem Hintergrund im Kino

In Montevideo handelt der jüngste Film des Regisseurs Àlvaro Brechner, "Senor Kaplan" heißt er und er erzählt die Geschichte eines alten Herrn, der in seinem Leben noch etwas Bedeutendes leisten möchte, bevor es zu Ende geht.
Und in der Tat findet Jacob Kaplan, aus einer gläubigen jüdischen Familie stammend und als einziger der Verfolgung durch das NS-Regime entkommen, schließlich so etwas wie eine Mission. Die Tragikomödie bewegt sich an der Grenze zwischen Sein und Schein und thematisiert eine sehr ernsthafte Frage: Was sind diejenigen, die der Shoah entkommen sind, deren Opfern schuldig. - Gestaltung Brigitte Krautgartner


4. "Er stürzt die Mächtigen vom Thron" - Kurzessay zu Lukas 1, 39 - 56

Es ist ein theologisch und auch literarisch bemerkenswerter Lobpreis, der an diesem Marienfeiertag in den römisch-katholischen Kirchen gelesen wird. Das "Magnificat", so nennt man dieses Gebet, geht laut biblischer Überlieferung auf die schwangere Maria zurück. Geradezu revolutionär beschreibt sie darin eine von Gott gestaltete Gegenwelt. Festgehalten ist dieser Hymnus im Lukasevangelium, das in der zweiten Hälfte des ersten nachchristlichen Jahrhunderts entstanden ist.
Den Essay dazu hat Maria Schelkshorn-Magas gestaltet Sie ist Theologin und leitet das katholische Schulzentrum Friesgasse in Wien.

Service

Buch, Michael Bordt, "Die Kunst sich selbst auszuhalten. Ein Weg zur inneren Freiheit", ZS Verlag Zabert Sandmann
Buch, Michael Bordt, "Was in Krisen zählt. Die Antworten eines Jesuiten auf die Fragen, die wir uns jetzt stellen", ZS Verlag Zabert Sandmann

Salesianer Don Boscos
Film "Senor Kaplan"

Sendereihe

• Lebenskunst