Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Kaputte Köpfe
Wie aggressiver Kontaktsport dem Gehirn schadet
Gestaltung: Madeleine Amberger

Die ersten Anzeichen kommen schleichend: ein Abnehmen der geistigen Leistungsfähigkeit, Depressionen, unkontrollierte Gefühlsausbrüche, motorische Störungen. Am Ende versinken die Patient/innen in Demenz. Die chronisch traumatische Enzephalopathie (CTE) nennt man umgangssprachlich auch "Boxer-Syndrom", was bereits Hinweise auf die Ursache liefert: zu viele Gehirnerschütterungen durch zu viele Schläge auf den Kopf. Seit in den USA prominente American-Football-Spieler daran erkrankten bzw. aus Angst davor ihre lukrativen Karrieren an den Nagel hängten, werden die Folgen der so genannten "concussion crisis" heftig diskutiert. Doch nicht nur bei American Football krachen die Köpfe aufeinander, auch bei Rugy und Fußball erleiden Spieler/innen routinemäßig wiederholt Gehirnerschütterungen. Es gibt derzeit keine Methode, CTE im lebenden Gehirn mit Sicherheit zu diagnostizieren, und auch keine Medikamente dagegen. Die CTE-Krise machte außerdem deutlich, wie wenig Forscher/innen über die genauen Vorgänge bei Gehirnerschütterungen wissen. Wissenschafter/innen warnen jedoch auf jeden Fall vor den Folgen von wiederholten Gehirnerschütterungen beim Jugendsport. Im kindlichen Gehirn sind Nervenzellen noch nicht völlig durch die so genannte Myelinschicht geschützt. Sie können also leichter verletzt werden.

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