Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

1. Nachlässige Nanotoxikologie
2. Die Pluralität des Städtischen
3. Die Aufschieberitis und welche Probleme sie heute macht

Redaktion und Moderation: Franz Tomandl

1. Nachlässige Nanotoxikologie: Die großen Risiken der kleinen Teilchen werden noch immer ungenügend erforscht

Vor 30 Jahren begann der Vorstoß in den Nanokosmos, in das Liliput der Atome und Moleküle, in eine Welt, die 80 Tausend Mal kleiner ist als beispielsweise ein menschliches Haar. Mit speziellen Verfahren haben die Nanoforscher gelernt, die Atome und Moleküle zu manipulieren und damit physikalische, biologische und chemische Prozesse gezielt zu steuern. Das Resultat sind die unzähligen Produkte aus Nanopartikeln, die es heute auf dem Markt gibt: Schmutzabweisende Wandfarben, Krebsmedikamente, die an Tumorzellen andocken oder gasundurchlässige Lebensmittelverpackungen. - Ihre Vorteile sind unbestritten, aber wie sieht es mit den Risiken für Mensch und Umwelt aus? Eine Forschungsfrage, der man sich in den Nanowissenschaften erst sehr spät gewidmet hat. Gefahren wurden am Mittwoch bei der Expertentagung "Nanotrust" an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften thematisiert. Das zwiespältige Resümee: In der Zwischenzeit werden zwar viele Risikostudien durchgeführt, aber nur wenige liefern zuverlässige und brauchbare Daten. Mit Harald Krug, Chemiker, Eidgenössische Materialprüf-und Forschungsantalt; Marion Huber-Humer, Universität für Bodenkultur; Frank von der Kammer, Geowisssenschaftler, Univrsität Wien. Autorin: Isabella Ferenczi.

2. Die Pluralität des Städtischen

"Wir sind nie urban gewesen. Vom Metrozentrismus zur Pluralität des Städtischen." War der Titel einer internationalen Konferenz, die am Institut für Europäische Ethnologie der Universität Wien vom 7. - 9. Oktober 2015 in Zusammenarbeit mit dem Bereich Architektur/Urbanistik der Kunstuniversität Linz und dem Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften durchgeführt wurde. Was war Stadt? Was ist Stadt und was wird Stadt zukünftig sein? Mit Brigitta Schmidt-Lauber, Professorin am Institut für Europäische Ethnologie Wien; Georg Wolfmayr, Europäischer Ethnologe; Sabine Pollak, Architektin und Professorin für Urbanistik an der Kunstuniversität Linz. Autorin: Ulrike Tauss.

3. Aufschieberitis: Warum Prokrastination heute mehr Probleme bereitet

"Was Du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf Morgen!" lernten die Älteren als Kinder. Heute dagegen sind Zeitungen, Zeitschriften und das Internet voll von Ratschlägen, wie man das Aufschieben, die Prokrastination vermeiden oder bekämpfen könne. Offenbar haben immer mehr Menschen damit ihre Schwierigkeiten. Das hat verschiedene Gründe, etwa Zeitmangel, Hetze, Hektik, Mangel an Selbstdisziplin, an Organisation und die Überlastung durch zu viele Dinge, die man meint erledigen zu müssen. Ein Grund, auf den man nicht unbedingt sofort kommt, sind die Neuen Medien. Mit Leonard Reinecke, Psychologe, Universität Mainz.

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