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15 Jahre Gansch & Roses * Ludwig Wittgensteins Schwester Hermine schreibt über ihre Familie

15 Jahre Gansch & Roses

Thomas Gansch zählt zu den facettenreichsten Jazz-Trompetern Europas und gilt als einer der stilprägenden Musiker der jüngeren Generation. Schon als junger Student mitbegründete Gansch das Septett "Mnozil Brass" - mit diesem Ensemble feiert er bis heute weltweit große Erfolge.
Nach Abbruch des Klassik-Studiums wurde er von Mathias Rüegg ins "Vienna Art Orchestra" geholt, was Thomas Gansch noch heute als seine wahre Studienzeit bezeichnet.
Seit 15 Jahren verfolgt er auch sein ganz eigenes Projekt: "Gansch & Roses". Nun feiert er sein Jubiläum: mit einem "Best of Gansch & Roses" .- Gestaltung: Klaus Wienerroither


Ludwig Wittgensteins Schwester Hermine schreibt über ihre Familie

Die bis jetzt unveröffentlichten Aufzeichnungen von Ludwig Wittgensteins ältester Schwester Hermine werden zugänglich gemacht. Ausführlich beschreibt Hermine darin die einzelnen Mitglieder der Familie, deren spannende Lebensgeschichten sowie ihre besonderen Eigenschaften, Neigungen und Interessen. Sie erzählt von Schicksalsschlägen und den vielfältigen soziokulturellen Beziehungen, die die Familie pflegte. Eindrucksvoll belegen die neu zugänglichen Schriftstücke außerdem das Kulturverständnis Ludwig Wittgensteins sowie den Einfluss seiner Familie auf seine philosophischen Reflexionen.

Heute abend präsentiert Ilse Somavila im Grillparzerhaus in der Wiener Johannesgasse in 1010 Wien die Familienerinnerungen der Hermine Wittgenstein. Jetzt lassen sich die Gespräche und Diskurse innerhalb der Familie nachvollziehen, die von Ludwig gebrauchten Begriffe Familienähnlichkeit Lebensform und Sprachspiel finden sich im familiären Gespräch.
Hermine, die älteste Schwester und Erbin der Liegenschaften der Familie, wird erkannt als Stichwortgeberin und Vertraute in den philosophischen Gesprächen des Bruders.

Ein Leben lang unverheiratet und kinderlos geblieben, vermisst Hermine die Wärme von Beziehungen und schreibt auch über ihre Einsamkeit; in den markanten Jahren 1944 bis 1948, als NS-Verfemte ihrer sozialen und mäzenatisch-kulturfördernden Arbeit beraubt, schreibt sie gedrängt von der Schwester Helene die Familienerinnerungen.

Ludwigs Reflexionen sind gleichsam Antworten auf Hermines Gespräche, seine Schriften lassen sich als Fortsetzungen der Familiendiskurse lesen. Die von Ilse Somavila herausgebenen 500 Seiten sind auch Einblick in den Bruch, den die Nazi-Zeit in der Familie verursacht. Während Paul Wittgenstein für das Exil plädiert, wählen Hermine und Helene den Freikauf aus der NS Verfemung für sich, lösen das enorme Familienvermögen auf um bei den Nazi-Anwälten ihr Überleben zu erkaufen.

Für die Herausgeberin Ilse Somavilla sind die Familienerinnerungen Hermines auch eine Schrift der Erklärung oder Entschuldigung für die Entscheidung.

- Gestaltung: Irene Suchy

Service

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Thomas Gansch, trumpet - Chuck Findley, trumpet - Wycliffe Gordon, trombone - Ed Partyka, bass trombone - Gary Smulyan, sax - Florian Trübsbach, sax
Jure Pukl, sax - Paulo Cardoso, bass - Mario Gonzi, drums
Konzerttermine:
12.11. Wirtschaft Dornbirn
13.11. Bruckmühle, Pregarten
14.11. Kaufleuten, Zürich
15.11. Jazzliebe/Ljubezen, Weiz
17.11. Wiener Konzerthaus, Großer Saal
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Präsentation:
NEUE QUELLEN ZU LUDWIG WITTGENSTEIN
Montag, 16. November 2015 ? 18:30 Uhr
Grillparzerhaus, Erdgeschoss
Johannesgasse 6, 1010 Wien

http://wittgenstein-initiative.com/2015/10/09/prasentation-im-grillparzerhaus/

Haymon

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