Von Tag zu Tag

Entwicklungsforschung: Gemeinsam bewahren, was uns das Leben ermöglicht. Gast: Dr. Georg Grünberg, Ethnologe, Institut für Kultur- und Sozialanthropologie der Universität Wien, Österreichisches Lateinamerika-Institut. Moderation: Barbara Zeithammer. Anrufe kostenlos aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79

Am Montag, den 23. November, wird im Zuge der Österreichischen Hochschultagung 2015 in Wien der Österreichische Preis für Entwicklungsforschung verliehen. Die Auszeichnung, die alle zwei Jahre für "besondere Leistungen in Bezug auf Forschung für Entwicklung" von der Kommission für Entwicklungsforschung (KEF) bei der OeAD-GmbH vergeben wird, geht 2015 an Georg Grünberg.

Der Ethnologe hat fast die Hälfte seines Lebens in Lateinamerika gelebt, geforscht und gelehrt; er spricht Guaraní, eine indigene Sprache und plädiert für einen "Dialog des Wissens". Von dem Begriff "Entwicklung" in Zusammenhang mit "Entwicklungshilfe" hält er nicht viel, "Entwicklung", sagt er, "lässt sich nicht definieren". Vielmehr gehe es darum, mit indigenen Völkern zu denken, ihre Wissenssysteme und die Vielfalt der Kulturen anzuerkennen und zu akzeptieren, dass "unsere" Wissenschaft nicht universal ist. Die Weltbilder mögen uns trennen - die Probleme aber verbinden uns: "Es geht darum, gemeinsam zu erforschen und zu bewahren, was uns allen das Leben ermöglicht". Der amazonische Kosmos, der - geprägt von Anerkennung und Dialog - darauf basiert, dass Lebewesen und Dinge (bis hin zu Geistwesen) miteinander verbunden sind, kann ein Laboratorium für ein zukünftiges Modell der Zusammenhänge des Lebens auf unserer Welt sein.

Georg Grünberg ist zu Gast bei Barbara Zeithammer.

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