Leporello

Kunst im Kohlerevier: Die Vereinigung "Cherimus" in Sardinien

Kaum 1500 Einwohner zählt das Dorf Perdaxius in der historischen Region Sulcis im äußersten Südwesten Sardiniens. Schafzucht, Landwirtschaft und das Minenwesen bildeten hier für Jahrhunderte die wirtschaftlichen Standbeine der Bevölkerung. Noch bis in die 1960er Jahre erlaubten der moderne Erz- und Kohlebergbau den Einwohnern einen bescheidenen Wohlstand. Mit den 1970er Jahren begann der auszehrende Niedergang der Industrie und die Arbeitskämpfe im Sulcis, das heute zu den ärmsten Regionen Italiens zählt. Strukturschwäche und Massenarbeitslosigkeit treiben Menschen nun bereits seit Jahrzehnten in die Emigration auf das italienische Festland oder noch weiter.

So auch Emiliana Sabiu. Für das Studium der Rechtswissenschaften und der bildenden Kunst zog sie nach Mailand, wo sie als Juristin tätig wurde. 2008 beschloss sie, in ihr Heimatdorf Perdaxius zurückzukehren. Mit zwei Studienkollegen gründete sie 2008 die Vereinigung Cherimus, mit der die Gruppe antrat, der Marginalisierung und Perspektivlosigkeit mit den Mitteln der Kunst entgegenzuwirken und Wege aus der kollektiven Depression eines krisenreichen Kohlereviers zu finden.

Service

Cherimus

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Sendereihe

Gestaltung

  • Roman Tschiedl