Leporello

Der Philosoph Robert Pfaller über Karl Marx

"Früher haben sich alte Männer mit Bärten für Philosophie interessiert, jetzt beschäftigt sich eine junge Generation von Philosophen mit einem alten Mann mit Bart!"

Der alte Mann mit Bart heißt Karl Marx. Und die junge Wissenschaftlerin Katharina Baumhakel ist eine von drei Beherzten, die den legendären und zwischenzeitlich beinahe vergessenen Sozialtheoretiker wieder zu neuem Leben und neuer Ehre verhelfen wollen. Die Bühne für die geplante Hommage ist aber nicht etwa ein Vorlesungssaal, sondern das Unterhaltungstheater Rabenhof in Wien. "Meilensteine der Philosophie. Die großen Knaller bei Robert Pfaller" heißt die Showreihe, die am kommenden Donnerstag Premiere feiert. Begleitet wird die Aufführung von den famosen Barden Christoph & Lollo.

Der erste Teil der Reihe trägt den Untertitel: "Karl Marx: dissonant wie ein schräger Beatles-Song und beklemmend wie Franz Kafka". Komödiantisch, dabei aber stets wissenschaftlich fundiert, werden unter der Anleitung des Philosophen und erfolgreichen Buchautors Robert Pfaller alte marxsche Theorien auseinandergenommen und in unsere Zeit übersetzt.

Was Marx zur gegenwärtigen Situation der jungen Philosophen-Generation gesagt hätte? Nichts Gutes, vermutet Philosoph Pfaller.
Jeder der Darsteller im Rabenhof verkörpert zum Teil auch sich selbst. Robert Pfaller gibt einen Psychiater und zugleich den Philosophen Pfaller; die Bildungswissenschaftlerin Katharina Lacina bringt universitäre Themen ins Spiel; die Politologin Katharina Baumhakel bringt neben Karl Marx auch ihre eigene Lebenssituation mit auf die Bühne. Bei Baumhakel wie auch bei Marx geht es um Ausbeutung und um unsichere Arbeitsverhältnisse.

Vielleicht gelingt es ja, mit Hilfe der alten Vor-Denker neue Antworten auf die Problemfragen unserer Gegenwart zu finden. Noch wichtiger sei es aber, neue Fragen zu stellen. Aufgabe der Philosophie ist es, so Robert Pfaller, zunächst einmal alte Sicherheiten und Illusionen ins Wanken zu bringen: Katharina Baumhakel, Katharina Lacina und Robert Pfaller plädieren für konstruktive Verwirrung.- Gestaltung: Christa Eder

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