Europa-Journal

1. Eine frühere Terror-Hochburg als Europäische Kulturhauptstadt
2. Griechenlands steiniger Reformweg
3. Was 2016 auf Europas Landwirte zukommt

Eine frühere Terror-Hochburg als Europäische Kulturhauptstadt

San Sebastián ist neben Breslau (Wroclaw) Europäische Kulturhauptstadt 2016. Die baskische Metropole in Nordspanien will nicht mit großen Namen und Showeffekten aufwarten. Sie will die Kultur dazu nutzen, die Wunden des ETA-Terrors zu schließen. Bis vor wenigen Jahren lag ein Schatten auf der Perle an der spanischen Atlantikküste. San Sebastián war wie kaum eine andere Stadt vom Terror der baskischen Untergrundorganisation ETA betroffen. Es herrschte eine Atmosphäre der Angst, Politiker konnten sich nur mit Leibwächtern auf die Straße wagen, Unternehmer wurden zur Zahlung von Schutzgeldern - der sogenannten Revolutionssteuer - erpresst. Als das Programm vorbereitet wurde, war die ETA noch aktiv. Vor vier Jahren erklärte die Terror-Organisation eine "definitive Waffenruhe" und verübt seither keine Anschläge mehr. San Sebastián hatte sich aber auch in Zeiten des Terrors durch ein lebendiges Kulturleben ausgezeichnet. Die Stadt veranstaltet ein angesehenes Jazzfestival und internationale Filmfestspiele, die zu den wichtigsten in Europa gehören. Als Europäische Kulturhauptstadt 2016 hat die baskische Metropole sich etwas Besonderes vorgenommen: Sie will kein Feuerwerk spektakulärer Shows entzünden, sondern die Bürger und Bürgerinnen in das kulturelle Programm einbeziehen. Ein Bericht von Marc Dugge


Griechenlands steiniger Reformweg

Es ist noch nicht mal ein Jahr her, da trat Alexis Tsipras als großer Hoffnungsträger an. Er wollte die Sparmaßnahmen der europäischen Geldgeber abschütteln und nicht nur sein Land sondern gleich die ganze Eurozone reformieren. Stattdessen ist er jetzt eher widerwillig dabei, ein weiteres Reformprogramm umzusetzen. Dabei betritt der linke Ministerpräsident die Pfade seiner Vorgänger: Statt das politische System grundlegend zu verändern, doktert er an den Symptomen herum. Nun hat die griechische Regierung am Dienstag ein neues Pensionssystem ausgearbeitet. Allerdings lehnt die gesamte Opposition die geplanten Reformen ab. Die entscheidende Abstimmung über das Reformgesetz soll - falls es von den Gläubigern genehmigt wird - Anfang Februar stattfinden. Die Frage ist ob die hauchdünne Mehrheit von 153 Abgeordneten im Athener Parlament mit 300 Sitzen dazu ausreicht. Ein Bericht von Wolfgang Landmesser


Was 2016 auf Europas Landwirte zukommt

Brüsseler Insider sind sich einig: 2015 war für die europäischen Landwirte kein gutes Jahr. Der russische Boykott für Lebensmittel aus der Europäischen Union und der Preisverfall bei Milch und Schweinefleisch setzten den europäischen Landwirten gehörig zu. 2016 kann da eigentlich nur besser werden. Geplant sind u.a. die finanzielle Unterstützung für die Lagerung von zur Zeit unverkäuflichen Überschussproduktionen und eine Exportoffensive. Was kommt 2016 auf die Bauern zu? Ein Rück- und Ausblick von Holger Romann

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