Von Tag zu Tag

Aktualität über ein halbes Jahrhundert - Heinz Fischer und sein Engagement im Fall Borodajkewycz. Gast: Heinz Fischer, Bundespräsident. Moderation: Rainer Rosenberg. Anrufe kostenlos aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79

Diesmal ist er nicht als Bundespräsident im Ö1 Studio sondern als Autor:
Denn soeben ist Heinz Fischers im Jahr 1966 erstmals veröffentlichtes Buch zum Fall Borodajkewycz neu erschienen. Taras Borodajkewycz war jener Universitätsprofessor, der an der damaligen Hochschule für Welthandel mit seinen antisemitischen und österreichfeindlichen Vorlesungen heftige Proteste ausgelöst hatte. Ein Demonstrant gegen den Professor - Ernst Kirchweger - wurde von einem rechten Studenten niedergeschlagen und starb an seinen Verletzungen.
Ein halbes Jahrhundert nach den Auseinandersetzungen ist Heinz Fischer Bundespräsident und eine Stelle im Vorwort der Dokumentation liest sich gespenstisch aktuell, wenn Heinz Fischer damals davon schrieb, dass der Fall zeitweise in der Lage war "in Österreich zwei Lager zu schaffen".
Borodajkewycz, früheres CV-Mitglied und illegaler Nationalsozialist, wurde - nachdem sich der damalige ÖVP-Unterrichtsminister abwartend verhalten hatte - vom zuständigen Hochschulsenat vorzeitig in Pension geschickt. Einen Freispruch in zweiter Instanz erreichte Heinz Fischer nachdem er in erster Instanz wegen Schmähung des Professors verurteilt worden war.
Heute erscheint die Dokumentation als früher Ruf zur Auseinandersetzung mit Nationalsozialismus und Antisemitismus und als besonders aktueller Aufruf für Zivilcourage und zu einem Engagement gegen Rassismus und Menschenfeindlichkeit.

Mit Heinz Fischer spricht Rainer Rosenberg.

Service

Heinz Fischer: Einer im Vordergrund Taras Borodajkewycz. Herausgegeben von Franz Richard Reiter im Ephelant Verlag Wien

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