Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Jugendkultur Dschihadismus?
Warum europäische Jugendliche in den Dschihad ziehen. Gestaltung: Juliane Nagiller

Bis zu 11.000 Personen aus 74 Staaten kämpfen für den IS in Syrien und im Irak. Darunter sind auch 1.900 Westeuropäer. Die meisten Kämpfer stammen aus Frankreich, Großbritannien, Belgien und den Niederlanden. Der Syrien-Konflikt hat damit mehr dschihadistische Auslandskämpfer mobilisiert als jeder andere. Die jungen Europäer, die in den Dschihad ziehen oder als Selbstmordattentäter Anschläge in Europa verüben, wurden nur selten religiös sozialisiert. Die Jugendlichen radikalisieren sich zum Entsetzen ihrer Eltern und zumeist in kürzester Zeit. Die Radikalisierung findet im Freundeskreis oder im Internet statt. Die dschihadistische Internetpropaganda knüpft an die Jugend- und Popkultur an, glorifiziert den Kampf und ästhetisiert die Gewalt.

Die Radikalisierung ist eine Jugendrevolte gegen die Gesellschaft - artikuliert im religiösen Narrativ des Dschihad. Was die jungen Europäer eint, ist die fehlende Identifikation mit der westlichen Gesellschaft. Dschihadistische Gruppierungen befriedigen ihr Bedürfnis nach Identität, Gemeinschaft, Macht und Männlichkeit. Die "Dimensionen" gehen der Frage nach, warum europäische Jugendliche in den Dschihad ziehen und was die Ideologie des IS für sie attraktiv macht.

Sendereihe