Europa-Journal

1. Wie sehen die Europaabgeordneten die Extrawurst für Großbritannien?
2. Wie umgehen mit dem steigenden Zulauf der AfD?
3. Wie funktionieren die "Hotspots" auf der griechischen Insel Lesbos?
4. 100 Jahre DADA

Moderation: Brigitte Fuchs


Wie sehen die Europaabgeordneten die Extrawurst für Großbritannien?

Bleiben oder gehen? Ende Februar wird in Brüssel über nichts weniger als die Zukunft Großbritanniens in der EU verhandelt. Premier David Cameron hat klare Forderungen aufgestellt: Weitreichende Reformen der EU und weitere Sonderrechte für sein Land, sonst empfiehlt er den Briten bei einem geplanten Referendum den Austritt aus der EU. Am Dienstag hat EU-Ratspräsident Donald Tusk vorgestellt, wie weit er den Briten entgegenkommen will, dann durfte das EU-Parlament darüber diskutieren. In Straßburg hat Tim Cupal mit Europaparlamentariern über ihre Haltung zu den Konzessionen für Großbritannien gesprochen.


Wie umgehen mit dem steigenden Zulauf der AfD?

In ganz Europa sind rechtspopulistische Parteien auf dem Vormarsch. In Deutschland hat es das Phänomen auf Bundesebene lange nicht gegeben. Vor drei Jahren ist dann die Euro-kritische Professoren-Partei Alternative für Deutschland, kurz AfD, auf den Plan getreten. Vor zwei Jahren hat die Partei den Einzug in den Bundestag noch knapp verfehlt. Nach einer Spaltung hat die Partei jetzt neues Führungspersonal und mit der Flüchtlingskrise ein neues Thema. Die AfD verfolgt einen stramm rechten Kurs und steigt seit Monaten in den Umfragen. Erstmals kommt sie bundesweit in Deutschland auf 10 Prozent und mehr. Die etablierten Parteien sind ziemlich ratlos, wie sie mit der AfD umgehen sollen. Am vergangenen Wochenende haben die AfD-Chefin und ihre Stellvertreterin sogar vorgeschlagen, auf Flüchtlinge an der deutschen Grenze zur Not auch zu schießen. Birgit Schwarz berichtet.


Wie funktionieren die "Hotspots" auf der griechischen Insel Lesbos?

Die Besatzungen der Patrouillenboote der europäischen Grenzagentur Frontex und der griechischen Küstenwache haben zwischen dem 25. Jänner und dem 3. Februar 4.835 Migranten aus den Fluten der Ägäis gerettet. Dabei wurden auch sieben mutmaßliche Schleuser festgenommen und 26 Boote beschlagnahmt, teilte die griechische Küstenwache am Mittwoch mit. Lesbos ist das erste Schengen-Gebiet, wo die Flüchtlinge mit ihren Schlauchbooten aus der Türkei landen. Den Vorwurf, dass es in Griechenland mit den Hotspots nicht klappe, wollen die Hellenen so nicht gelten lassen, sie sollen bei der Registrierung der Flüchtlinge samt Abnahme der Fingerabdrücke und Kontrolle der Papiere große Fortschritte gemacht haben, berichtet aus Lesbos Wolfgang Landmesser.


100 Jahre DADA

Am 5. Februar 1916 wurde in der Züricher Künstlerkneipe "Cabaret Voltaire" die neue Kunstrichtung DADA geboren. Sie persifliert die bestehenden künstlerischen Konventionen und zelebriert das Unlogische, Absurde, Banale und Zufällige. Künstler und Künstlerinnen wie Hugo Ball, Hans Arp, Tristan Tzara und Emmy Hennings röhren, schnalzen, tanzen und stampfen in verrückten Kostümen DADA - eine Mischung aus Lautgedichten, Malerei, Grafik, Tanz und Theater. Sie alle waren vor allem Flüchtlinge, vor dem Krieg in Deutschland und Frankreich in die Schweiz geflohen, und suchen im "Cabaret Voltaire" und in der Kunst eine neue ideologische Heimat. DADA wird zur Geisteshaltung einer Generation, lebt aber bis heute fort. Ohne DADA kein Surrealismus, keine Popart und keine Fluxus-Bewegung. Das "Cabaret Voltaire" beherbergt heute eine Dauerausstellung - und gilt als Wiege einer Kunstrichtung, die mit vermeintlichem Unsinn gegen die Gesellschaft ihrer Zeit revoltierte. Ein Bericht von Raphaela Stefandl

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