Von Tag zu Tag

Von Psychopillen, selbstbaubaren Gehirnstimulatoren und der schönen neuen Welt des Neuro-Enhancement. Gast: Dr. Jürgen Hampel, Techniksoziologe. Moderation: Andreas Obrecht. Anrufe kostenlos aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79

Neuro-Enhancement werden jene Praktiken genannt, die Aktivitäten bestimmter Gehirnregionen mittels neuropharmakologischer Substanzen bzw. elektrischer oder magnetischer Interventionen gezielt beeinflussen wollen. Erhöhte Konzentration, tiefere Entspannung, vermehrte Leistungsfähigkeit, Vermeidung des Appetits oder effizientes Lern- und Merkvermögen - noch vor zehn Jahren herrschte bei einigen Neurowissenschaftlern wahre Euphorie hinsichtlich der angeblich vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des Neuro-Enhancement.

Mittlerweile hat sich der wissenschaftliche Optimismus gelegt. Nicht nur, dass diesen Manipulationen ein fragwürdiges Menschenbild zugrunde liegt - der Mensch wird an Systeme, nicht die Systeme an den Menschen angepasst - auch die Verfahren selbst sind bezüglich ihrer tatsächlichen Wirkung und Effektivität höchst umstritten.

Zu Gast bei Andreas Obrecht ist der Techniksoziologe Jürgen Hampel, der an einer Studie über die gesellschaftlichen Auswirkungen und die Akzeptanz von Neuro-Enhancement mitgewirkt hat, an der elf europäische Länder - darunter auch Österreich - beteiligt waren.
Am 26. Februar wird das EU-Projekt NERRI - Neuroenhancement, Responsible Research and Innovation: Challenges for Deliberative Democracy - in Wien präsentiert und zur Diskussion gestellt.

Service

"Kluge Grenzen oder grenzenlos klug? Wie sinnvoll ist geistige Leistungssteigerung?" Präsentation und Diskussion des Forschungsprojektes NERRI
16. Februar 2016
18.00 Uhr
Volkskundemuseum
Laudongasse 15-19
1080 Wien

Sendereihe

Gestaltung

  • Andreas Obrecht