Von Tag zu Tag

Eine philosophische Kritik der Verschwörungstheorie. Gast: Karl Hepfer, Philosoph. Moderation: Natasa Konopitzky. Anrufe kostenlos aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79

Der israelische Geheimdienst habe Jörg Haider ermordet, Aliens würden mit elektromagnetischen Wellen unsere Gedanken kontrollieren, die Kondensstreifen von Flugzeugen enthielten Chemikalien, um die Bevölkerung zu reduzieren und die amerikanische Regierung habe die Anschläge vom 11. September 2001 selbst inszeniert. Verschwörungstheorien - mit mehr oder weniger obskurem Inhalt - haben vor allem in Krisenzeiten Konjunktur und finden durch das Internet immer größere Verbreitung.

Grundlage einer Verschwörungstheorie ist ein vormodernes Weltbild, sagt der Philosoph Karl Hepfer: Verschwörungstheorien versuchen, absolute und letztgültige Antworten auf Fragen der Welt zu geben. Obwohl sich eigentlich eher die Sozialwissenschaften, die historische Forschung und die Psychologie mit Verschwörungstheorien beschäftigen, hat sich der Philosoph von der Universität Erfurt dieses Themas angenommen.

In seinem Buch "Verschwörungstheorien. Eine philosophische Kritik der Unvernunft" meint er, es sei vorschnell, Verschwörungstheorien auf dem Haufen der wahnhaften und wirren Ideen abzuladen, mit denen sich eine ernsthafte Auseinandersetzung nicht lohnt. Karl Hepfer versucht, mit den Mitteln der Erkenntnistheorie, Verschwörungstheorien zu untersuchen und aufzudecken, wie es ihnen oft geschickt gelingt, alle unsere Filter für unsinnige Erklärungen zu umgehen.

Natasa Konopitzky spricht mit Karl Hepfer über Pseudowissenschaftlichkeit, Wahrheit und die Sehnsucht nach dem Absoluten.

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Karl Hepfer: Verschwörungstheorien. Eine philosophische Kritik der Unvernunft. Transcript Verlag, 2015

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