Moment - Leben heute

Islamische Bestattung in Österreich. Gestaltung: Ernst Weber. Moderation und Redaktion: Marie-Claire Messinger

In Österreich leben derzeit etwa 600.000 Muslime. Der Großteil von ihnen kommt aus der Türkei und aus Bosnien. Nach dem Tod kehren die meisten in ihre Ursprungsländer zurück. Es gibt zwar islamische Friedhöfe in Österreich - sie richten die Gräber Richtung Mekka aus - dennoch zieht die Mehrheit der Muslime ein Begräbnis in ihrem Ursprungsland vor. Islamische Bestattungsunternehmen organisieren die Überführungen. Gemäß islamischer Tradition muss eine Beerdigung so schnell wie möglich stattfinden: Eine Überführung in die Türkei etwa kann innerhalb eines Tages erfolgen - inklusive der Ausstellung der Sterbeurkunde und anderer Papiere, die der Tote für seine letzte Reise benötigt. Sterbevereine finanzieren die Kosten für die Überführung über Mitgliedsbeiträge. Dass die Verstorbenen nicht in Österreich beerdigt werden wollen, hängt mit Traditionen zusammen, die hier nicht gepflegt werden können. Muslime werden ohne Sarg bestattet, nur mit einem weißen Leinentuch eingehüllt übergibt man sie der Erde. Diese Beerdigungspraxis ist in Österreich verboten.

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