Gedanken für den Tag

18. März 2016, 06:56

NOWRUZ ist das Neujahrsfest im Iran und in einigen anderen Ländern der Region. Ein Fest, das vielleicht das älteste Fest der Welt ist, das noch immer von Millionen Menschen zelebriert wird.

Die Anerkennung und Eintragung von Nowruz als Weltkulturerbe und als Frühlingsfeiertag hat verschiedene Gründe: Das Phänomen, dass sich ein Fest über Jahrtausende halten konnte, kann nur zum Teil erklärt werden. Ein wichtiger Teil muss wohl in Überlieferungen und der Erhaltung von Ritualen begründet sein.

Rituale spielen hier sicher eine sehr wichtige Rolle. Im Grunde sind diese Rituale in den verschiedenen Traditionen der Region sehr ähnlich: das Neujahrsgedeck Haft Sin, Geldgeschenke der Großen an die Kleinen, das Picknick am 13. Tag, Sizdah Bedar, der Brauch, neu Gekauftes anzuziehen, wenigstens einmal im Jahr.

Eine andere Kindheitserinnerung von mir ist NOWRUZ im gebirgigen West-Iran, wo meine Familie hinzog, weil mein Vater dorthin versetzt wurde. Khorramabad, eine Provinzstadt mit einer großartigen Zitadelle, die auf die blühende Stadt herabsah. Wieder eine neue Schule, neue Freunde finden, neugierig sein, wo man wieder ist! Zu NOWRUZ war ich erstaunt, eine kurdische Wandertruppe am Platz vor unserem Haus zu finden, die offensichtlich von Ort zu Ort zog und mit bunten Tafeln, die sie rollte, Legenden besang, die kreuz und quer Geschichten vom alten heidnischen NOWRUZ-Fest neben Heiligensagen des Islam stellten und erzählten. Der Auflauf von aufgeregten Bewohnern, darunter viele Kinder, die aufmerksam und Freude ausstrahlend zuhörten und aufpassten, bleibt mir unvergesslich.
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Sendereihe

• Gedanken für den Tag

Gestaltung

• Alexandra Mantler