Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Sport im Abseits. Jüdischer Sport in Metropolen
Gestaltung: Uli Jürgens

Sport als Teil von Alltags- und Massenkultur war und ist in der jüdischen Bevölkerung nicht wegzudenken. In der Zwischenkriegszeit entwickelte sich das sportliche Engagement zu einer Art Identitäts- und Selbstbehauptungspolitik von Jüdinnen und Juden, das betrifft Sportler/innen genauso wie jene, die in Sport- und Turnvereinen eine Funktionärsrolle innehatten. Ausgrenzung und Repressionen führten zur Etablierung eigener Veranstaltungen, bei den zweiten Maccabi World Games 1935 gewann die aus 83 Mitgliedern bestehende österreichische Delegation überlegen die Mannschaftswertung. Einen Wendepunkt in der jüdischen Sportbewegung stellen die Olympischen Spiele 1936 in Berlin dar, die von etlichen jüdischen Sportlern wie der österreichischen Schwimmerin Judith Deutsch boykottiert wurden. Wie relevant ist das "Jüdische" im jeweiligen lokalen urbanen sportlichen Kontext? Welche Rolle spielte und spielt der Sport in der Definition der "Jewish Difference" im Spannungsfeld von Religion, Zionismus, Politik und "Assimilierung"? Eine Spurensuche.

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